Betrachtung der wilden Thiere mit beygefügter vortrefflichen Poesie des hochberühmten Herrn Barthold Heinrich Brockes
»Betrachtung der wilden Thiere mit beygefügter vortrefflichen Poesie des hochberühmten Herrn Barthold Heinrich Brockes.« Joh. El. Ridinger, inventor sculptor et excud. Aug. Vind. A. l736.
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Titelblatt
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1. Ein Stuck Wild in der Ruhe mit einem Hirschkalb und Spiesser
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2. Ein Gabelhirsch, welcher die mit Baast-bewachsene Kolben auf, und noch nicht verreckt hat
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3. Ein Hirsch von 6. änden, der angeschweist und flüchtig ist
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4. Ein Hirsch von 8 änden, welcher ganz verträulich geht, und gen Holz ziehet
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5. Ein Jagtbarer Bürghirsch von 10 änden, wie solcher mit Schreyen, dem Wild nachstreichet
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6. Ein Hirsch von 12 änden, welcher in voller Flucht ist
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7. Ein Hirsch von 14 änden, welcher den Bast in leichten gestreiche abstreifft.
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8. Ein Hirsch von 16 änden, welcher sich zu kühlen die Weyde an dem Wasser nimbt
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9. Ein starker Brunfft-Hirsch von 18 änden, welcher von Hitze des Brands sich zu Kühlen in einem Brudel oder Solachen ligt
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10. Ein starker Hirsch von 20 änden, wie er mit dem Gewicht einen Ameysshauffen durchfährt, und vor zorn mit den Lauffen in den Boden scharret
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11. Ein Hirsch von 24 änden in seinem Lager in der Ruhe brächtig.
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12. Ein Kümmerer, ein Gall Thier, Trächtiges Wild und Schmalthier.
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13. Eine Bache mit ihren Jungen oder Frischlingen im Lager
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14. Ein und zwey Jährige Frischlinge, 3 Jähr. Käuler, 4 Jähr-Hundschläg.
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15. Schweine von 5 Jahren werden angehende auch hauende Schweine genannt ihr gewerff ist ihnen eines Fingers lang sehr scharff
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16. Schweine von 6 bis 7 und mehr Jahr nennt man Haubt Schweine ihre groesse erkennt man an den Baeumen worbey der Soler stehet, ihr Alter aber an dem gewerff, welches ganz stumpff und dicke ist
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17. Gefleckter Dam Hirsch
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18. Weisser Dam Hirsch und die Hündin; sie haben meistens zwey Junge; erreichen ihre grösse im 4. und 5. Jahr
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19. Der Rehebock und Geiss sind im andern Jahr zur Brunfft tüchtig. Die Junge, deren sie zwey haben, werden Kize genannt
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20. Der Iltiss. Sie haben 2. 3. bis 4 Junge, und sollen 10 und mehr Jahre erreichen
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Wölffe von 3. bis 4. Jahren und ausgewachsenen Alter haben auf einmahl 8. bis 9. Junge, leben bis 20. Jahr
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22. Der Luchse, sind zweyerley Stein- und Kälber-Luchsen. Sie haben zwey bis 3 Junge und sollen lang leben
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wie vor (22.)
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23. Die Füchse sind zweyerley rothe und Brandfüchse; haben 4. bis 6. Iunge; sind im andern Iahr zur Brunfft tüchtig
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24. Die wilde Kaz oder Kuder wird im Alter sehr gross, haben 3. 4. bis 6. Jungen
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25. Die Gemsen haben 1. 2. selten 3. Junge, das Mänlein erreichet gleich der Geis seine Stärcke im andern Jahr, leben sehr lang
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26. Der Haas ein Ramler und die Satzhäsin erreichen ihre grösse im ersten Jahr
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27. Die Biber haben 2. bis 3. Junge, erreichen im andren Jahr ihre Kräffte zur Zucht; nehmen auch an grösse immer zu
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28. Die Fisch Otter haben 3. bis 4. Junge; bekommen im andern Jahr vermögen zur Zucht, werden immer grösser
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29. Der Dachs und das Eichhörnlein, haben beyde 3. bis 4. Junge, die letztere sind im ersten Jahr zur Brunfft tüchtig
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30. Das Wieselein hat meistens zwey, der Marder aber 3. bis 4. Junge, leben zimlich lang
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31.Die Bären haben zwey, selten 3. Jungen; kommen im 5. Jahr zu ihrer grösse; leben über 20. Jahr
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32. Die Löwin traeget ihre Jungen ein halb Jahr, setzet deren 3. 4. bis 5
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33. Der Löwe erreichet seine vollkommene Stärke im 5ten oder 6ten Jahr, nimt auch noch laenger an groesse zu und wird sehr alt
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34. Der Leopard ist mit dem Tiger gleich
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35. Die Rennthier erreichen ihre grösse und Stärcke im 5ten Jahr setzen meist nur ein junges
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36. Das Elend komt erst im sechsten Jahre zu seiner grösse, sie haben meistens 2. auch wohl nur ein junges
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37. Die Auer Ochsen haben nur ein, selten 2 junge; erreichen ihre vollkommene grösse und stärke erst im 6ten Jahr und sollen lange leben.
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38. Die Tiger-thiere haben 2. bis 4. und mehr junge, welche blind, wie alle Raub Thiere geworffen werden; ihr alter sollen sie bis auf 40 jahre bringen
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39. Der Steinbock sie haben nur 1 zuweilen 2. junge, kommen zu ihrer vollkommenen größe erst im 4. oder 5ten Jahr und werden sehr alt
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40. Das wilde Pferd wird bis ins 3. u. 4te Jahr in der Wildniss gelassen, sodann zum gebrauch abgericht; meistens faellet nur ein, bisweilen 2. junge; zum gebrauch dienen sie 15. bis 20. Jahre