Category:Joseph Landsberger

Deutsch: Joseph Landsberger begründete zusammen mit einem Kürschnermeister in Berlin die Firma Jacob & Landsberger, die Mäntel besetzte, Pelzjacken und -mäntel sowie die übliche Galanterieware herstellte.
Das Geschäft entwickelte sich schnell und er kam zu Wohlstand. Nach mehreren Jahren trennten sie sich und Joseph Landsberger eröffnete 1910 ein separates Unternehmen auf der ersten Etage des Hauses Leipziger Straße Leipziger Straße 79 am Dönhoffplatz. Im breiten Hauseingang gegenüber der Haltestelle der Straßenbahn befanden sich Schaukästen, an der Hausfront als Hinweis für die Privatkundschaft ein Schild „Feine Pelze“. Im Umgang mit den privaten Kunden bewies „der gutaussehende, stattliche Mann“ großes Geschick.
Es begann die Periode der Pelzmantelfabrikation und das Haus in der Leipziger Straße wurde erneut zu eng. Damit setzte überraschend der Niedergang des Unternehmens ein. Trotz Abratens seiner Freunde, seiner Frau und der Mitarbeiter mietete er im Haus Beuthstraße 2, in dem sich das „Café Colosseum“ befand, die im Parterre und ersten Stock gelegenen Räume, bei einer Jahresmiete von 100.000 Mark. „Ein Vermögen“ wurde für die Geschäfts- und Werkstatteinrichtung, die Diebstahlssicherung sowie den Umbau ausgegeben. Die Fertigstellung dauerte mehrere Monate, bis sich letztlich die Unzweckmäßigkeit der über zwei Höfe reichenden Anlage zeigte, „das musste mit Entsetzen jeder Besucher sehen“. Nach kurzer Zeit vermietete Landsberger die oberen Räume. Jedoch zog der Mieter nicht ein, da sein Geldgeber ausgefallen war. Um trotzdem an sein Geld zu kommen, führte Landsberger gegen ihn einen langen Prozess bis zum Reichsgericht. Er gewann den Prozess, die Verklagten besaßen jedoch kein Geld und er musste auch noch die Prozesskosten selber tragen. Um den im Detailgeschäft verlorenen Umsatz auszugleichen und die sogenannte stille Zeit zu überbrücken, sowie die Räume besser auszunutzen begann er mit der Herstellung von Kinder- und Mädchen- und Mantelkonfektion, was aber die Verluste nur weiter erhöhte. „Riesensummen von Verwandten, Freunden, Teilhabern wurden geopfert, um die Firma zu retten - vergebens - 1930 mussten die Zahlungen eingestellt werden.“
Joseph Landsberger versuchte es noch einmal. In der Leipziger Straße eröffnete er kurz hintereinander zwei Detailgeschäfte, aber ohne Erfolg. Philipp Manes stellte fest: „Sein altes und schweres Leiden hatte ihn völlig kampfunfähig gemacht - ein Herzschlag erlöste ihn aus Not und Sorge“.