File:Bennewitz Fortsetzung der Chronik zusammengefasst 0019.jpg

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Deutsch: Bennewitz - Chronik einer Kürschnerfamilie Abschrift der Seite siehe unten)
Dieser Teil ist überschrieben mit
Fortsetzung der Chronik der Familie Bennewitz in Wurzen
Hier in diesem Kasten muß sich die alte Chronik der Familie Bennewitz befinden, welche in der Zeit von 1692 bis 1835/39 geschrieben worden ist und Auskunft über die Familie während dieser Zeit gibt. Um die Chronik der Familie Bennewitz, deren alte Aufzeichnungen vom Jahre 1692 bis 1835/39 sich in dem Buche befinden, welches sich in dem vorhergehenden Kasten befindet, fortführen zu können, ließ ich dieses Buch anfertigen, weil das alte Buch keine alten Blätter mehr hatte.
Wurzen, im August 1909 Ernst Oskar Bennewitz
Neun Generationen Kürschnermeister Bennewitz in Wurzen (seit 1652), bis zur Flucht 1952 immer an gleicher Stelle, Albert-Kuntz-Straße 1, Ecke Schuhgasse.
Anschließend in Frankfurt/Main.
Die zehnte Generation Otto Bennewitz jetzt (2010) in Garmisch-Partenkirchen, das Haus ist wieder in Familienbesitz.
Nachfolgend die nochmalige, mit einem Texterkennungsprogramm gelesene, unkorrigierte Abschrift der abgebildeten Seite:

Blatt 20 der Abschrift

Der Krieg geht immer noch weiter. Es werden immer noch eine Menge Soldaten eingezogen, und dadurch, weil wir Militäreffecten verkaufen, ist im Geschäft immer etwas in Bewegung. - Butter und Eier sind recht knapp, 1 Ei kostet 20 - 30 Pf. Ein Kunde von uns, eine Gutsbesitzersfrau Fichtner in Schöna Nr. 17 bei Mokrehna versorgt uns aller 3 - 4 Wochen noch etwas mit Butter u. Eier u.s.w. Da nun aber Fichtner während der Heu- und später Getreideernte keine Zeit
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haben, uns diese Sachen zu bringen, gehe ich zu wiederholten malen nach Schöna und hole diese Lebensmittel für uns. Der Weg geht über Großzschepa, Röcknitz, Schöna, 3 Stunden hin, 3 Stunden zurück. - Es kommen die großen Ferien. Beginn 15. Juli. Am Freitag, d. 21 Juli, ging Mariechen und Rudolf auch mit nach Schöna. An diesem Tage erhielten wir aber keine Lebensmittel, weil selbst nichts hatten. - Für Rudi war der Weg doch etwas zu viel. Auf dem Rückweg wurde er müde und ich mußte selbigen Achselreiten. Das war eine schöne Partie.- Wir, Mariechen und ich, sind später auch versch. male in Schöna gewesen. Nach Montag, d. 14. August, sind die Ferien alle. Während der Ferien haben wir nur kleine Partien gemacht: Nach Leipzig im Zoologischen Garten, Dornreichenbach in die Pilze im Wald, nach Meissen, Nimbschen, Grimme u.s.w. Bei allen war Mariechen und Rudi mit dabei.
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Wir, die Eltern, gingen immer nur eins mit, wegen Geschäft. - Am Freitag, d. 18. August, sollte wieder jemand nach Schöna kommen. Da mußte ich allein laufen. An diesem Tage brachte ich nach Hauße: 48 Stück Eier a Stück 25 Pf., 4 Stückchen Butter , daß Stück Mk. 1,28, 2'/2 Pf. Quark zu 1 Mark, 3 lebendige Hähnchen, Stück 3 Mark, 1 lebendige Taube zu 1 Mark. Alle diese Sachen musste ich tragen im Rucksack oder in ein Säckchen, jedes für sich gesackt. Außerdem hatte ich auf dem Heimweg noch 5 Pf. Äpfel auf der Straße aufgelesen, die von Bäumen gefallen waren. Ich sah wie so ein Handelsjude aus. Diesen Weg trat ich früh 1,4 10 Uhr an und war gegen abend 6 Uhr wieder zu Hauße.
Da wir wußten, daß ich an diesem Tage viel mitbrachte, so
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kam Großmutter mit Rudi mit unseren kleinen Wagen mir bis halb nach Großzschepa an die vier Pappeln entgegen und holte mich ab. Dort packte ich alles auf den kleinen Wagen. - Wenn Rudi später einmal als alter Mann diese Zeilen ließt oder seiner Familie hiervon erzählt, werden gewiß alle herzlich lachen, besonders über die Partie mit Achselreiten. - In den letzten 3 Wochen sind viele Soldaten Artillerie und Infantrie aus Wurzen wieder ins Feld gezogen. -
Die Lebensmittel konnten wir nur deshalb aus Schöna bekommen, weil es dort noch nicht so streng war und keine Marken dort dazu brauchten. Von den Lebensmitteln bekam Mariechen nach Leipzig und Hanni nach Berlin immer etwas davon. In beiden Städten waren Eier fast gar nicht zu haben. Butter auf Karten für den Kopf in der Woche fast nur 50 Gramm, und diese auch nicht immer.
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Jetzt beim schreiben, es ist Dienstag, der 22. August, ist recht trübes kaltes Wetter u. Regen. Strohhutgeschäft war wegen nicht besonders warmen Wetter dieses Jahr schlecht. - Seit einigen Wochen haben wir gefangene Russen, Franzosen und Serben in Wurzen. Für die Gefangenen Russen und Franzosen machen wir auch Mützen. Der Sommer geht zu Ende, der Herbst kam. Es beginnt die Pelzarbeit. Da wir viel Arbeit haben, Militärmützen und Pelzarbeit, nehme ich noch einige Mädchen
English: Furrier family Bennewitz in Wurzen, Germany since 1652
Date Begonnen 1909
Source Own work
Author Bennew (talk) 15:04, 7 June 2010 (UTC)

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current10:15, 8 June 2010Thumbnail for version as of 10:15, 8 June 20102,480 × 3,507 (1.46 MB)Bennew (talk | contribs){{Information |Description={{de|Bennewitz - Chronik einer Kürschnerfamilie Abschrift der Seite siehe unten) :Dieser Teil ist überschrieben mit <br/>''Fortsetzung der Chronik der Familie Bennewitz in Wurzen'' ::''Hier in diesem Kasten muß sich die alte

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