Aufnahmelager Eisenach

Zentralbild/Hesse 13.4.56 Täglich neue Übersiedler aus Westdeutschland (Ein Besuch im Aufnahmelager Eisenach) Jugendliche, Ingenieure, Facharbeiter und Bauern sind unter den vielen Rückkehrern und Übersiedlern, die tagtäglich im Aufnahmelager Eisenach eintreffen. Die verschiedensten Gründe haben sie bewogen, mit dem Bonner Staat zu brechen. Mangelde Berufsaussichten und die drohende Zwangsrekrutierung sind mit die Ursachen, warum vor allem Jugendliche diesen Weg wählen, Angehörige der Intelligenz geben an, dass sie sich nicht in die westdeutsche Kriegsproduktion einspannen lassen wollen. Verschärfte Ausbeutung, soziale Notlage und politische Bedrängnis sind weitere Gründe dafür, in der DDR ein neues Leben zu beginnen. Im Aufnahmelager finden Aussprachen über den künftigen Arbeitsplatz und den neuen Heimatbezik der Übersiedler statt. Vorbildliche Betreuung während es Lageraufenthaltes sorgt dafür, dass von diesen Bürgern der Alpdruck der Vergangenheit genommen wird.

UBz: Horst Goldbach (hier links im Gespräch mit der Kommission) war den Werbern für die Fremdenlegion in die Hände gefallen. Er desertierte aus Casablanca (Nordafrika) und kam in die Deutsche Demokratische Republik, weil die französische Militärpolizei nach ihm fahndete. Als Bergmann im Steinkohlenbergbau des Bezirks Karl-Marx-Stadt wird Horst Goldbach ein neues Leben beginnen.