File:Carl Friedrich Gauß, 007.jpg

Original file(1,319 × 2,017 pixels, file size: 878 KB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary edit

Description Haus Gronerstraße 27 in Göttingen, Grundriss der beiden oberen Stockwerke, die gleiche Raumeinteilung haben, Bauzeichnung, 1878. Hier wohnte Carl Friedrich Gauß mit seiner Familie vom 21. November 1807 bis Ostern (Ende April) 1808.
Date
Source Martha Küssner: Gauß’ Umzug von Braunschweig nach Göttingen im Jahre 1807 und das erste Göttinger Halbjahr. In: Mitteilungen der Gauß-Gesellschaft Göttingen, Jahrgang 14, 1977, Seite 30-47, hier 41.
Author Unknown authorUnknown author

Licensing edit

Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 100 years or fewer.


You must also include a United States public domain tag to indicate why this work is in the public domain in the United States.

Summary edit

Nach der Beendigung seines Studiums ließ sich Carl Friedrich Gauß 1798 in Braunschweig als Privatgelehrter nieder. 1805 heiratete er Johanna Osthoff, und 1806 wurde Joseph, das erste Kind aus dieser Ehe geboren. Am 25. Juli 1807 wurde er zum Professor der Astronomie in Göttingen und zum Direktor der Universitätssternwarte in Göttingen ernannt. Bei der Suche einer Wohnung in Göttingen unterstützte ihn sein dortiger Kollege, der Professor der Astronomie Ludwig Harding. Da sich kurzfristig keine angemessene Wohnung finden ließ, schlug Harding Gauß in einem Brief vom 7. September 1807 als Interimswohnung eine Wohnung in der Gronerstraße 27 vor. In dem Brief beschreibt Harding die Wohnung:

„Viele, welche mir bisher angeboten wurden, oder auf die meine eigene Wahl fiel, fanden sich immer nicht tauglich, und erst gestern hat sich endlich eins angefunden, welches ich Ihnen vorschlagen zu dürfen glaube, obgleich manches noch dabei auszusetzen wäre, welches mich bestimmen würde, ganz davon zu abstrahiren, wenn nur irgend noch ein anderes sich auffinden lassen wollte. Es besteht aus den zwei obern Etagen eines an der Gronerstraße belegenen, vor einigen Jahren neu erbauten Hauses. Jede Etage hat 3 an einander liegende heizbare Stuben, wovon die beiden äußern Kammern, aber von so geringer Breite, neben sich haben, daß wohl kaum ein geräumiges Ehebette darin wird aufgestellt werden können. Die mittlere Stube hat keine Kammer neben sich, sondern ist von der dazugehörigen durch einen Gang getrennt. In einem dicht an dem Wohnhause liegenden Nebengebäude, zu welchem man durch eine Thür in der 2. Etage geht, befindet sich zunächst eine ganz artige Domestikenstube, an dieser die sehr gut eingerichtete Küche, und weiter der Holzraum. Der zu dieser Wohnung gehörige Keller macht einen Theil des von den Hauseigenthümern benutzten gewölbten Kellers aus, ist aber durch eine Gitterwand abgesondert, und kann verschlossen werden. Die 3. Etage ist der eben beschriebenen zweiten völlig gleich, hat ebenfalls 3 Stuben und 3 Kammern von gleicher Lage und Größe.

Nach meiner Meinung wäre diese Wohnung für Sie auf ein Paar Wintermonate eben nicht ganz unpassend, wenn Sie eine Stube zum Schlafzimmer machen wollten, weil hiezu die Kammern zu enge seyn dürften. Dann blieben Ihrer Frau Gemahlin, der Sie gewiß die 2. Etage ganz übergeben werden, noch zur Wohnung 2 Stuben und zwei Kammern übrig. In der dritten hätten Sie eine Studirstube nebst Besuchszimmer, und fänden Sie es für die Frau Gemahlin nicht zu unbequem: so könnte die 3. Stube in dieser Etage wohl noch besser zum Schlafzimmer dienen. Zur Vorraths- oder Wäschekammer würden die in beiden Etagen von den Stuben getrennten nicht unpaßlich seyn.

Für diese Wohnung, die, wie gesagt, aus 6 mit Oefen versehenen Stuben, 6 Kammern, Domestikenstube, Küche, Holzstall und Keller besteht, verlangt der Wirth eine jährliche Miethe von 130 Reichsthalern. Ich habe den Contract noch nicht geschlossen, um erst Ihre Genehmigung dazu zu erhalten, und zu dem Ende mir 8 Tage Bedenkzeit bedungen. Schreiben Sie mir daher gefälligst, ob Ihnen diese Wohnung paßlich scheint, und ob ich sie bis Ostern miethen soll, wenn ich sie bis dahin für 60 Reichsthaler bekommen kann.

Ich finde an dieser Wohnung, die bisher eine Generalin von Wurmb inne hatte, weiter nichts auszusetzen, als die Enge der Kammern, und daß es unten im Hause nicht gar zu freundlich und blanck aussieht. Die Besitzer dieses Hauses, ein Paar aufrecht brave gutmüthige Menschen von altem Schrot und Korn, erboten sich zwar, das Haus zu räumen, und es Ihnen ganz zu überlassen, weil dies aber die Miethe ansehnlich erhöhet ha ben würde, und Sie doch das Haus wohl nicht länger, als bis Ostern zu behalten wünschen werden, so habe ich dieses Anerbieten nicht angenommen.“[1]

Literatur edit

  • Brief von Ludwig Harding an Carl Friedrich Gauß, Göttingen, 7. September 1807, Carl Friedrich Gauß Briefwechsel.
  • Martha Küssner: Gauß’ Umzug von Braunschweig nach Göttingen im Jahre 1807 und das erste Göttinger Halbjahr. In: Mitteilungen der Gauß-Gesellschaft Göttingen, Jahrgang 14, 1977, Seite 30-47, hier: 31-32.

Fußnoten edit

  1. #Harding 1807, Teilabdruck: #Küssner 1977b.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current07:43, 31 December 2017Thumbnail for version as of 07:43, 31 December 20171,319 × 2,017 (878 KB)Gerd Leibrock (talk | contribs)== {{int:filedesc}} == {{Information |Description = Haus Gronerstraße 27 in Göttingen, Grundriss der beiden oberen Stockwerke, die gleiche Raumeinteilung haben, Bauzeichnung, 1878. Hier wohnte Carl Friedrich Gauß mit seiner Familie vom 21. Novemb...

There are no pages that use this file.