File:Christusbild Nicäa Iznik Hagia Sophia Aufnahme 2001 Copyright MEH Bergmann.jpg

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Deutsch: Das oströmische Nicäa (heute das türkische İznik) hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Die Stadt in Bithynien war makedonisch, römisch und byzantinisch. 1077 wurde sie von Seldschuken erobert, 1097 von Kreuzrittern zurückerobert. 1331 fiel es nach der Einnahme an die Osmanen. In der Religionsgeschichte bekannt geworden ist Nicäa vor allem durch zwei wichtige Konzile. Im nicänischen Glaubensbekenntnis des ersten Konzils von Nicäa im Jahre 325 (20.5.-23.7) zu Zeiten Kaiser Konstantins wurde in der Auseinandersetzung mit dem Arianismus die Wesenseinheit von Gottvater und Sohn zu, Dogma erklärt. Das zweite Konzil von Nicäa zu Zeiten der Kaiserin Irene fand im Jahre 787 statt (24.9.-23.10.). Es erlaubte nachdrücklich die Verehrung von bildlichen Darstellungen (Ikonen) entsprechend der kirchlichen Definition. Karl der Große war nicht in die Entscheidungen einbezogen worden.

Die berühmte Kirche Hagia Sophia (Heilige Weisheit) wurde nach derzeitiger Quellenlage im 4. Jahrhundert auf den Resten eines Tempels errichtet. Nach 1331 fungierte sie als Moschee. Nachdem sie in Kämpfen mit den Griechen 1920 zerstört wurde, stand sie über viele Jahrzehnte als Ruine in der Stadt. 2011 wurde sie als Moschee wieder in Betrieb genommen. Der türkische Staat hatte zuvor ab 2007 eine Reparatur und Dachneueindeckung veranlasst. Gleichzeitig ist sie als Museum Besuchern zugänglich. Gebet und Museumsbesuch stören zuweilen einander. Im 11. Jahrhundert beschädigte ein Erdbeben das Kirchengebäude, ebenso wie ein Feuer im 16. Jahrhundert die nun als Orhan I.-Moschee fungierende Kirche. Die bauliche Struktur wurde somit über die Jahrhunderte verändert. Kreuze an den Wänden deuten evtl. auf den Einfluss der Bilderstürmer hin. Trotz der bewegten Geschichte müssen bis zur Zerstörung noch zahlreiche christliche Malereien existiert haben, wie man noch heute mit bloßem Auge erkennen kann. Als besonders interessant gilt die wenig bekannte Deesis in einer glasgeschützten Grabnische der linken Wand vom Eingang her betrachtet, die den segnenden Christus mit einer geschlossenen Bibel sowie Maria zu seiner Rechten und Johannes den Täufern zu seiner Linken zeigen. Das Bild enthält weiter das IC-XC-Christogramm sowie eine Taube, die aus Christus hervorgeht. Unwillkürlich fühlt man sich an das „karolingischen Filioque“ erinnert, einem zu Zeit Karls des Großen von der römisch-katholischen Kirche nicht anerkanntem Glaubensbekenntnis, dass der Heilige Geist nicht nur aus dem Vater, sondern auch aus dem Sohne hervorgeht. Erst ab dem frühen 11. Jahrhundert wurde es auch von Rom praktiziert. Die Deesis der Hagia Sophia in Nicäa dürfte späteren Datums sein. Im Stil ähnelt sie dem der Hagia Sophia in Istanbul, das vor 1300 entstanden sein soll. Taube und Blumendarstellungen betonen wahrscheinlich die Dreifaltigkeit.

Die Abbildung wurde softwaremäßig farbverstärkt (Abweichungen zum einstmaligen Original sind möglich).
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