File:Das Kürschner-Handwerk, 3. Teil, S. 23, Die Verarbeitung der Zobelfelle (5).jpg

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Deutsch: Klassischer Muff aus 2 Zobelfellen. (Abbildung 1 von 3)
Die Herstellung eines tadellosen runden Muffes aus 2 Fellen darf wohl als die schwierigste Zobelarbeit bezeichnet werden. Eine Schwierigkeit besteht schon in dem immer knappen Stoffe, aber auch was die Verarbeitung anbelangt, muss die Behandlung aller Partien die sorgfältigste sein, da bei einem Muff der geringste Fehler im Sortiment, Verarbeitung oder Form nachteilig auf den Gesammteindruck des Artikels wirkt. Vor allem ist es immer notwendig, dass die 2 zu verwendenden Felle gleich in Farbe und Rauche seien. Sollte ein Unterschied in der Grösse sein, ist es vorzuziehen, das kleinere Fell in die Mitte zu nehmen.
Nachdem die Felle sorgfältig gestreckt worden sind, werden Krotzen, Kehlen und Flanken mit Tinte genau auf der Lederseite angezeichnet. Die Seiten des mittleren Felles werden vollständig wie Fig. Q angibt, abgeschnitten. Die Hinterklaue welche bestimmt ist, die Kopfpartie zu verbreitern und eine gute Verbindung mit dem Pumpfe zu erzielen, wird bis zur Weiche (deren Lage wir bei allen unseren Zeichnungen über Zobel durch eine Blase markiert haben), abgeschlagen. Nun gilt es zunächst den Kopf durch 2 oder 3 Schnitte einzulassen. Dann wird das Fell in der Bauchgegend so oft ausgelassen bis die notwendige Länge erreicht, oder die grössere Breite dieser Stelle der Kreutzgegend gleich gestellt ist. Es ist notwendig dass durch dieses Ein- und Auslassen ein vollständig gleichbreiter Streifen entsteht. Dieser Streifen wird nun im Krotzen durchgeschnitten und Flanke an Flanke genäht. Fig. Q zeigt die Behandlung des mittleren Felles sowohl was den Pumpf wie auch die Hilfsschnitte anbelangt.
Nachdem auch vom äusseren Fell die Flanke in derselben Rauche bis zur Weiche losgeschnitten wurde, werden die vom Mittelfelle abfallenden Seiten in der Weise wie Fig. P angibt, eingesetzt. Das äussere Fell wird dann wie das Mittlere durch Ein- und Auslassen auf dieselbe Länge wie dieses gestellt. Ist dieses geschehen, wird die Flanke in der Weise wie Fig. P zeigt, eingelassen und an das Fell wieder festgenäht.
Die Art dieser Verwendung der vom Mittelfelle abgefallenen Seiten hat den Vorteil dass die noch rauchen Stellen dieser Flanken vollständig der Breite des Muffes zugute kommen und die Schönheit des Randes am Muff erhöhen.
Nachdem also beide Felle auf die notwendige Länge gebracht worden sind, werden sie miteinander versetzt. Zum Ausfüllen der Kehlenpartie des äusseren Felles ist es von grossem Vorteil einen fremden gut passenden Kopf zur Verfügung zu haben. Dieser Kopf wird mit den Vorderklauen des Mittelfelles wie angegeben verlängert und wie Fig. R angibt, an den Krotzen des fremden Kopfes und der Vorderklaue angenäht. Eine sorgfältige Behandlung dieser gegenseitigen Verbindungen geben ein unfehlbar gutes Resultat und tragen zur Vergrösserung des Muffs bedeutend bei. Ist nun das Blatt in der Weise wie Fig. R angibt, zusammengestellt, wird es genau nachgesehen und mit grösster Sorgfalt zusammengenäht. Zum Zwecken des Blattes verwendet man einen der verschiedenen Rauche desselben angepassten Bloc. (Siehe Fig. a.)
Die Krotzenstellen sind vom Kreuz ab erhöht und flachen sich nach dem Kopf zu ab. Es ist unbedingt notwendig alle Näthe welche die Zeichnung des Haares beeinflussen mit Stecknadeln zu regeln und zu richten. Nach dem Trocknen werden die Handöffnungen mittels einer Schablone angezeichnet und durch ein Band befestigt. Es ist anzurathen das Band im Voraus nach der gewollten Weite zusammenzubefestigen und durch sich, mit der Schablone deckenden Zeichen regelrecht anzunähen.
Date
Source Paul Larisch und Josef Schmid : Das Kürschner-Handwerk. Eine gewerbliche Monographie . III. Teil, 1. Jahrgang, Nr. 2, 1902, S. 23.
Author Larisch/Schmid
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current15:51, 8 January 2015Thumbnail for version as of 15:51, 8 January 20151,935 × 2,766 (756 KB)Kürschner (talk | contribs){{Information |Description= {{de|'''Die Verarbeitung der Zobelfelle.''' }} |Source=Paul Larisch und Josef Schmid : ''Das Kürschner-Handwerk. Eine gewerbliche Monographie ''. III. Teil, 1. Jahrgang, Nr. 2, 1902, S. 23. '' |Date=1902 |Author=Larisch/Sc...