Deutsch: Friedrich I. (geb. 1657, gest. 1713, ab 1688 als Friedrich III. Kurfürst von Brandenburg, ab 1701 König in Preußen)

Der „Schiefe Fritz“ wird erster König in Preußen

Friedrich heiratete 1679 aus Zuneigung die hessische Prinzessin Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel, mit der er eine Tochter hatte. Bereits vier Jahre später starb Elisabeth. 1684 heiratete Friedrich die Weifenprinzessin Sophie Charlotte von Braunschweig-Hannover, die ihm zwei Kinder gebar. Die dritte Ehe mit Sophie Luise von Mecklenburg-Schwerin 1708 blieb kinderlos.

Friedrich hatte keine leichte Kindheit. Mit einem Jahr von der Hebamme fallen gelassen, litt er zeitlebens an einer verschobenen Wirbelsäulenfraktur, einem Buckel. Nur von der Mutter empfing das kränkliche Kind Liebe und Aufmerksamkeit. Doch sein älterer Bruder, der Kurprinz Karl Emil starb 1674 bereits mit 19 Jahren an einer Infektion. Nun war Friedrich der erste in der Thronfolge.

Doch nach dem Tod des Großen Kurfürsten musste er sich erst gegen seine Halbbrüder durchsetzen. Das gelang, und Friedrich verhinderte die Teilung der brandenburgischen Lande. Nun strebte er die Rangerhöhung zum König an. 1701 setzte sich Friedrich mit der erkauften Erlaubnis Kaiser Leopolds in Königsberg selbst die Krone aufs Haupt und krönte dann seine Gemahlin Sophie Charlotte. Sie holte Leibniz nach Berlin, Friedrich gründete die Universität der Künste und die Akademie der Wissenschaften — und hinterließ einen hochverschuldeten Staat. Brandenburg wurde als Machtfaktor immer noch nicht ernst genommen, doch die Rangerhöhung war ein wichtiger Schritt zur internationalen Anerkennung des führenden protestantischen Staates im Reich.