Passionszyklus by Lucas Cranach (I) in Jagdschloss Grunewald

Kurz nach seinem Regierungsantritt 1535 löste Joachim II. von Brandenburg, der 1539 zum Protestantismus übertrat, das Dominikanerklosters zu Cölln auf. Ab 1536 stattete er die um 1300 erbaute Kirche prunkvoll zur den hll. Maria Magdalena und Erasmus geweihten Hof- und Domkirche und Grablege der Hohenzollern aus. Der großformatige Passionszyklus mit 14 Mitteltafeln entworfen und konzipiert von Lucas Cranach dem Älteren mit dessen Schlangensignatur, ausgeführt von seinem Sohn und Werkstattmitarbeiter, sollte die alten Altäre ersetzen. Als Vorbild diente die Ausstattung des Halleschen Doms 1519–1525 mit 16 Passionsaltären und 140 Bildtafeln, die Joachims II. Onkel Kardinal Albrecht von Brandenburg, Kurfürst und Erzbischof von Mainz und Erzbischof von Magdeburg, 1519 bei Cranach in Auftrag gegeben hatte und die Joachim II. 1536 in Augenschein nahm. Spätestens ab 1617 waren die Tafeln in der Erasmus­kapelle des Berliner Schlosses und dann in den königlichen Museen.

SPSG, Cranachs Passionszyklus im Jagdschloss Grunewald
Q66371413 S. 18