Category:Items formerly in the Imperial Treasury, Vienna

Deutsch: Am 30. Oktober 1918 hatte die provisorische Nationalversammlung die Konstituierung des neu zu gründenden Staates „Deutschösterreich" beschlossen. Daraufhin sollten am 1. November auf mündlichen Befehl Kaiser Karls I. Juwelen aus der Schatzkammer entnommen und in die Schweiz verbracht werden.

Der für die Schatzkammern zuständige Hofamtsdirektor Wilhelm von Weckbecker und Schatzmeister Ulreich übergaben dem Oberstkämmerer Graf Leopold Berchtold nicht nur den Privatschmuck Kaiserin Zitas, sondern auch den habsburgisch-lothringischen Familienschmuck aus den Vitrinen XII und XIII der Weltlichen Schatzkammer. Graf Berchtold transportierte, in zwei Taschen gepackt, die - teils in Etuis, teils nur in Papier eingeschlagenen - Juwelen noch in derselben Nacht mit dem Zug ins Ausland.

In den Dokumenten aufgezählt sind 14 Preziosen aus dem Privateigentum Kaiserin Zitas und 39 zum historischen habsburg-lothringischen Hausschatz gehörende Objekte wie Orden, Kronen, Perlen und Brillanten. Unter den letzteren, auch als „Kronjuwelen" bezeichneten Schmuckstücken, befanden sich u.a. der weltbekannte „,Florentiner", ein Brillant von 133 Karat aus dem Besitz Franz Stephans von Lothringen, sowie die berühmten Smaragd- und Rubingarnituren, die auf Maria Theresia, Marie Antoinette und Kaiserin Elisabeth zurückgehen.

Zahlreiche Berichte und Auseinandersetzungen über die Rechtmäßigkeit der Entnahme sowie eine Diskussion über die Frage der Besitzverhältnisse - zumindest der Kronjuwelen - folgten in den nächsten Jahren. Die republikanische Argumentation stützte sich auf das kriegsbedingte Ausfuhrverbot von Juwelen, das Habsburgergesetz und die durch den Friedensvertrag von Saint-Germain legalisierte Übernahme des Privatvermögens der Habsburger. Die Forderung nach Rückgabe wurde 1921 von der Republik aufgegeben.

Die Diskussion um die Kronjuwelen flammte in den 196oer Jahren im Zuge der „Habsburg-Krise" anlässlich der Einreise des Kaisersohnes Otto nach Österreich wieder auf. Bis heute wird die „Affäre" um die Kronjuwelen in Publikationen aufgegriffen. Über das weitere Schicksal der Juwelen kursieren bis heute mehrere Versionen.

Die originale Vitrine XIII konnte vor kurzem im Hofmobiliendepot wieder identifiziert werden, ebenso die zurückgelassenen Etuis in der Schatzkammer.

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