Category:Rahn Collection

Deutsch: Die Sammlung Rahn wird in der Zentralbibliothek Zürich aufbewahrt.

Johann Rudolf Rahn (1841-1912) wird als Gründer der Disziplin “Kunstgeschichte” und Vater der Denkmalpflege in der Schweiz betrachtet. Rahn durchwanderte sein ganzes Leben lang mit «bewaffnetem Auge» die Schweiz. Er dokumentierte mit Worten, was er auch graphisch in über 5000 Skizzen und Zeichnungen festhielt. Für die Inventarisation des Schweizer Kulturgutes leistete er wahre Pionierarbeit. Ab 1870 war er der erste Professor für Kunstgeschichte an der Universität Zürich und ab 1882 auch Professor für Kunstgeschichte am Polytechnikum von Zürich.

Mit seiner Hauptschrift aus den Jahren 1873-76, der «Geschichte der bildenden Künste in der Schweiz, von den ältesten Zeiten bis zum Schlusse des Mittelalters», initiierte Rahn die Geschichte der Kunst in der Schweiz. Diese war das erste Überblickswerk in seiner Art. Rahn verstand die Kunstgeschichte vor allem als Architekturgeschichte und wollte die Schweizer Bevölkerung für die historischen Denkmäler sensibilisieren. Die bedeutendsten und eigenständigsten Schweizer Kunstwerke entstanden nach Einschätzung Rahns im Bereich der angewandten Kunst. Es ist deshalb nicht überraschend, dass seine Zeichnungen häufig mobiles Kulturgut zeigen. In dieser Schlüsselpublikation ging es auch um die Wandmalerei: Fresken und Fassadenmalerei, beides Kunstgattungen die Rahn auch ganz eingehend zeichnete, insbesondere aus den Kantonen Graubünden, Tessin und Vaud. Auf seine Initiative hin wurde 1880 die «Schweizerische Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler» gegründet. Zudem erschienen rund 500 weitere kunsthistorische Publikationen von Rahn, die sich die Erhaltung, die Restaurierung und den Schutz von vorwiegend mittelalterlichen Bauten und Kunstwerken als Ziel setzten.

Rahns Zeichnungen sind sorgfältige und präzise visuelle Aufnahmen von architektonischen Details, sowohl Aussen- wie auch Innenansichten. Ferner verzeichnete Rahn in minuziösem Detail, farblich so wie förmlich, Einzelheiten aus der Frühzeit der angewandten Künste in der Schweiz und im benachbarten Ausland. Die zu dokumentarischen Zwecken entstandenen Skizzen umfassen Massangeben, Zustand und Material eines Objekts. Für die Aufgaben der späteren Denkmalpflege erfasste er wertvolle praktische und diagrammatische Information, exakt verzeichnet und annotiert. Rahn leistete auf dem Gebiet der Erforschung der Schweizer Glasmalerei ebenso Pionierarbeit. In seinen Bleistiftzeichnungen und kolorierten Aquarellen hielt er zahlreiche Glasfenster und Glasmalereien fest, in dem er die Bilder annotierte und kommentierte. Rahn skizzierte zeitsparend und führte Details nur so weit aus, als sie für die komplette Dokumentation der Glasmalereien nötig waren. Ferner war Rahn auch bei archäologischen Ausgrabungen zeichnerisch und dokumentierend dabei, z. B. im Kloster Disentis 1906 und 1907.

Rahn forderte 1872 im «Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde» die Leserschaft auf, der Redaktion Hinweise und Beiträge über Monumente mitzuteilen. Die Erstellung einer Grundlage für Forschung und Denkmalpflege machte Rahn zur kollektiven Aufgabe der Schweizer Bevölkerung. Die Statistik war der Ausgangspunkt für eine flächendeckende Inventarisierung, die noch heute in den Bänden «Die Kunstdenkmäler der Schweiz» fortgeführt wird. Die «Statistik der schweizerischen Kunstdenkmäler» zählt neben der «Geschichte der Bildenden Künste« zu den herausragenden Leistungen Johann Rudolf Rahns. Bis heute greifen Denkmalpflege und Kunstwissenschaft auf seine Zeichnungen als Zeit Zeugnisse zurück.


English: The Rahn Collection is held by the Zentralbibliothek Zürich.

Johann Rudolf Rahn (1841-1912) is considered the founder of the discipline of "art history" and the father of heritage conservation in Switzerland. Rahn described throughout his life’s work, the architecture, applied art and artefacts of Switzerland. He documented in words what he also recorded visually in over 5000 sketches and drawings. He pioneered the inventory of Swiss cultural heritage. From 1870 he was the first Professor for Art History at the University of Zurich and from 1882 was also Professor for Art History at Zürich Polytechnic. Rahn provided the impulse for the study of Swiss Art History with his most important publication of 1873-76, the "Geschichte der bildenden Künste in der Schweiz, von den ältesten Zeiten bis zum Schlusse des Mittelalters" ("The History of the Fine Arts in Switzerland”). This was the first work of its kind. Rahn understood the history of art primarily as the history of architecture and wanted to sensitise the Swiss population to their historical monuments and artefacts. In Rahn's estimation, the most important and independent Swiss works of art were created in the field of applied art. It is therefore not surprising that his drawings often show this category of work. His publication also dealt with mural painting: frescoes and façade painting, both genres of art that Rahn also recorded in great visual detail, especially from the cantons of Graubünden, Ticino and Vaud. On his initiative, the "Swiss Society for the Preservation of Historical Art Monuments" was founded in 1880. In addition, Rahn published around 500 other art-historical publications with the aim of preserving, restoring and protecting mainly medieval buildings and works of art. Rahn's drawings are careful and exact visual records of architectural details, both exterior and interior views. Furthermore, Rahn painstakingly recorded works from the early period of the applied arts in Switzerland and neighbouring countries. The sketches, made for documentary purposes, describe the dimensions, condition and material of an object. For the purpose of later preservation efforts, he recorded valuable practical and diagrammatic information, all precisely annotated.

Rahn was also a pioneer in the study of Swiss stained glass. In his pencil drawings and coloured watercolours, he recorded numerous stained-glass windows, labelling and commenting on the images. Rahn sketched in a succinct manner, only fleshing out details to the extent that they were necessary for the accurate documentation of the stained glass. Rahn was also involved in archaeological excavations, drawing and documenting, e.g. in the Disentis monastery in 1906 and 1907.

In 1872, in the "Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde", Rahn asked the readership to send the editors information and contributions about historical monuments, buildings and artefacts. Rahn made research and heritage preservation a collective task for the Swiss population. These statistics were the starting point for a nationwide inventory, which continues to this day in the volumes "Die Kunstdenkmäler der Schweiz" (“Heritage Architecture and Monuments of Switzerland”). Along with the “Geschichte der bildenden Künste in der Schweiz “ ("History of the Fine Arts in Switzerland”), the " Die Kunstdenkmäler der Schweiz " is one of Johann Rudolf Rahn's outstanding achievements. Even now, cultural preservationists and art historians still draw on his drawings as valuable historical references.
<nowiki>Rahn Collection; Sammlung Rahn; Collection of architectural drawings and sketches of art objects; Sammlung von architektonischen Zeichnungen und Skizzen von Kunstobjekten</nowiki>
Rahn Collection 
Collection of architectural drawings and sketches of art objects
Upload media
Instance of
Location
  • Switzerland
Owned by
Collection
Authority file
Edit infobox data on Wikidata
There are no pages or files in this category.
This list may not reflect recent changes (learn more).