Deutsch: Bennewitz - Chronik einer Kürschnerfamilie Abschrift der Seite siehe unten)

Dieser Teil ist überschrieben mit
Fortsetzung der Chronik der Familie Bennewitz in Wurzen

Hier in diesem Kasten muß sich die alte Chronik der Familie Bennewitz befinden, welche in der Zeit von 1692 bis 1835/39 geschrieben worden ist und Auskunft über die Familie während dieser Zeit gibt. Um die Chronik der Familie Bennewitz, deren alte Aufzeichnungen vom Jahre 1692 bis 1835/39 sich in dem Buche befinden, welches sich in dem vorhergehenden Kasten befindet, fortführen zu können, ließ ich dieses Buch anfertigen, weil das alte Buch keine alten Blätter mehr hatte.

Wurzen, im August 1909 Ernst Oskar Bennewitz

Neun Generationen Kürschnermeister Bennewitz in Wurzen (seit 1652), bis zur Flucht 1952 immer an gleicher Stelle, Albert-Kuntz-Straße 1, Ecke Schuhgasse.

Anschließend in Frankfurt/Main.

Die zehnte Generation Otto Bennewitz jetzt (2010) in Garmisch-Partenkirchen, das Haus ist wieder in Familienbesitz.

Nachfolgend die nochmalige, mit einem Texterkennungsprogramm gelesene, unkorrigierte Abschrift der abgebildeten Seite:

Blatt 21 der Abschrift

und beschäftige fünf Mädchen. Das Geschäft und die Einnahmen. November und December, sind sehr, gut. Das kommt auch daher, weil alles teurer ist, die Vorräte in Familien aufgebraucht, deshalb Bedarf ist. Durch Vermittlung des Submissionsamtes erhalten wir wieder Militärpelze zu machen. Der Krieg geht weiter, das Jahr erreicht sein Ende. Wir sind alle gesund.

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Geschäftsbetrieb gut, deshalb zufrieden. Weihnachten ist Hanni auf Besuch. Wir sind alle zusammen fröhlich. Es giebt aber keine Stollen, weil kein Mehl. Schokolade nur ganz wenig. Christbäume sind teuer. Es soll laut Bekanntmachung nur 1 Licht auf dem Christbaum. Wir haben 12 drauf, sind noch vom Jahr vorher. Das Jahr 1916 geht zu Ende,

Es beginnt das Jahr 1917. Wir treten das Jahr mit guter Hoffnung an. Die Militärpelzarbeit beginnt erst richtig im Januar, da die Felle nicht früher geliefert wurden. Es wird Januar sehr sehr kalt und strenger langer Winter. Infolge der strengen Kälte tritt Kohlenmangel ein. Es werden die Schulen zusammengelegt. Die Knaben gehen mit in die Mädchenschule. Unterricht natürlich jedes für sich. Wegen Kohlenmangel werden die Schulen für die Zeit (hier hat B. Platz gelassen, d. Ü.) ganz geschlossen. Wir haben Januar u. Februar:

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sehr oft 15, 20 - 25 Grad Kälte Reaumur deshalb auch viel Arbeit. Geschäft geht gut. Am 1. Februar sollen Bezugscheine auf Filzschuhwaren eingeführt werden, folgedessen kauft das Puplikum fast das ganze Lager aus. Wir fertigten bis Ende Februar 38 Militärpelze, Arbeitslohn 18,50 Mk. das Stück. Da wir aus Fabriken keine Militärmützen mehr bekommen, müssen wir alles selbst anfertigen. Alle Lebensmittel giebt es nur auf Karten. Mitte März läßt die Kälte nach. Es wird Frühling. Ostern kommt. Es wird schön. Die Felder sehen gut aus. Es kommt Pfingsten. Ernteaussichten sind gut. Der Sommer ist recht heiß und trocken, so daß Buttermangel eintritt. Das Getreide bleibt zurück. Die großen Schulferien kommen, 15. Juli bis 15. August. Infolge vieler Arbeit kommen wir aber nicht dazu, Ausflüge und Reisen zu machen. Die Ferien nehmen ihr Ende. Wegen Ledermangel sollen alle Kinder, selbst in hohen Schulen, barfuß in die Schule kommen. Die Lebensmittel

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sind ziemlich knapp. Besonders die neuen Kartoffeln. Es ist aber immer noch zum aushalten und noch lange nicht zum verhungern. Es kommen neue Kriegssteuern. Heute, am 25. August, bietet uns ein Landmann 1 Hähnchen an, das Pfund 4,50 bei 2 1/2 Pf. schwer also 11,25. Wurde gekauft.- Lebensmittelpreise sind jetzt: Brot 1 Pf. 20 Pf., 2 Semmeln 15 Pf. Unser Stoff, den wir zu Militärmützen nehmen, kostet jetzt 1 mtr. Rot Tuch 40 - 50 Mark, 1 mtr. Feldgrau 25 - 45 Mark, 1 mtr. schwarz 18' 25 - 40 Mark. Futterstoff, Baumwollen, Meter 4 - 6 Mark. Unsere Mützen sind natürlich auch dementsprechend teurer geworden, jetzt die billigste Militärmütze 5 Mark, die beste 12,50, wurden aber immer teurer und teurer.

In der Nacht vom 2. zum 3. October brannte die Stadtmühle vollständig nieder - Es war ein riesiges Feuer.

Am 20. October kaufen wir eine Gans a 1 Pf. 5,00 Mark, bei 12 Pf. Mark 60,00. :Am 31. October 400jahr. Reformations-Jubelfestfeier. Wegen Krieg nur bestehend in kirchlicher, Feier, Festzug, Grundsteinlegung

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