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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(V. Der deutsche Idealismus.)
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Begriff und der auf ihn gegründete Gedanke der Harmonie der Welt in dieser durchaus im Sinne Leibnizens optimistisch gerichteten Philosophie einnimmt. Freilich hatten sich diese Begriffe gegenüber der Bedeutung, die sie bei Leibniz besaßen, wesentlich verändert. Besonders der Zweck ist dieser Zeit zu einem Prinzip äußerer willkürlicher Ordnung geworden, das direkt auf den in der Schöpfung sich betätigenden Willen Gottes zurückgeht und in der Nützlichkeit für den Menschen als dem vornehmsten Zweck der Schöpfung feine regulative Norm findet, während Leibniz den Zweck wesentlich als einen den Dingen selbst immanenten, nur in ihrem eigenen Wesen und in ihrer Selbstentwicklung begründeten aufgefaßt hatte. Der einflußreichste Vertreter dieser Teleologie war Christian Wolff, der in ihr im Grunde den empirischen, auf das menschliche Handeln bezogenen Utilitarismus der Engländer auf das Gebiet der Metaphysik übertrug, wo er nun naturnotwendig zu einer gänzlich unphilosophischen naiven Zweckbetrachtung ausarten mußte. Wie hier, so war aber Wolffs und seiner Schüler philosophisches Denken auch überall sonst von der vorangegangenen französischen und englischen Philosophie mehr als von Leibniz beeinflußt. Im allgemeinen folgen sie in der Naturerklärung Descartes, mit den durch die seitherigen Fortschritte der Naturforschung, besonders durch Newtons Gravitationstheorie erforderlich gewordenen Ergänzungen. An Descartes schließen sie sich insbesondere auch in der Lehre vom Verhältnis der Seele zum Körper an; hier verwerfen sie gerade den idealistischen Kernpunkt des Leibnizschen Gedankensystems, den Begriff der Monade als den eines geistigen, nur in seinen äußeren Beziehungen die körperliche Erscheinungswelt erzeugenden Wesens, um zu dem Dualismus der zwei Substanzen, der denkenden und der ausgedehnten, zurückzukehren, der ihnen besser dem Bedürfnis des schlichten

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