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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(V. Der deutsche Idealismus.)
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keit bezieht, und daß es daher sinnlos ist, auf sie jene Naturgesetze übertragen zu wollen, nach denen wir die äußeren Naturerscheinungen nach Abstraktion von dem geistigen oder, wie es Hegel ausdrückt, vernünftigen Inhalt der Wirklichkeit ordnen.
Neben dieser Voraussetzung einer strengen, den Tatsachen selbst immanenten Gesetzmäßigkeit der geistigen Welt bildet die Erkenntnis, daß der Wille der Knotenpunkt ist, der das geistige Leben der individuellen Persönlichkeit mit dem des geistigen Universums verbindet, den grundlegenden Gedanken der Hegelschen Philosophie. Wenn er in seinem dialektischen Begriffsschematismus zunächst in dem subjektiven Willen die Momente aufzuzeigen sucht, die von diesem zu dem in Gesellschaft, Staat und Geschichte sich entfaltenden objektiven Willen und dann durch ihn zu den allgemeinsten Schöpfungen des Geistes in Kunst, Religion und Wissenschaft hinüberleiten, so darf man das wiederum nicht so verstehen, als wenn irgend einmal, aus einer bestimmten Stufe geistiger Entwicklung das Subjekt jenen objektiven Geist in die Welt gesetzt habe. Würde doch eine solche Annahme geraden Wegs zu der unhaltbaren Fiktion eines Gesellschafts- und Staatsvertrags zurückführen und vollends die Geschichte in einen zufälligen Wechsel willkürlicher Schöpfungen der einzelnen verwandeln. Vielmehr sind Einzelwille und Allgemeinwille überall aneinander gebunden, und eben daß sie dies sind, soll durch jenen Nachweis der von dem subjektiven zum objektiven Willen führenden Begriffe gezeigt werden. Nicht ein zeitlicher Vorgang, sondern ein logischer Zusammenhang ist es, um den es sich handelt, und der eben damit das Nebeneinander beider voraussetzt. Dies schließt natürlich nicht aus, daß der objektive so gut wie der subjektive Wille einer Entwicklung unterworfen ist. Die Entwicklung des objektiven Willens offenbart sich aber in der Geschichte. Indem sie die einzelnen Volksgeister in ihrer Auf-

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