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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(V. Der deutsche Idealismus.)
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direkt, sei es in ihren Folgewirkungen, für kommende Generationen.
Fichte hatte klarer als einer der Vorgänger die Idee des nationalen Staates als einer der Einzelpersönlichkeit übergeordneten Willenseinheit erfaßt. Auch bei ihm fehlte der Ausblick auf das umfassendere Ganze, in das sich die einzelne Volksgemeinschaft einzuordnen habe, nicht. Aber die Zeit, die der Erhebung des deutschen Geistes vorbereitend vorausging, ließ ihm das Ziel der nationalen Erneuerung als das dringendste erscheinen. Hegel, in einer Zeit lebend, die sich mit den Zuständen, wie sie nun einmal geworden waren, abgefunden hatte, richtete um so mehr, wie viele andere seiner Zeitgenossen, allen voran der greise Goethe, seinen Blick in die Ferne der Zeiten und auf das Ganze des menschlichen Daseins. So weit daher auch die geistigen Verfassungen dieser Jahre und die von ihnen getragenen Stimmungen voneinander entfernt sein mögen, aus denen die Ideen beider Philosophen geboren sind, sie gehören doch beide innerlich zusammen, und Hegels weit ausgreifende geschichtsphilosophische Betrachtung führt nur fort, was Fichte begonnen. Keiner dieser philosophischen Schöpfungen fehlt die persönliche Eigenart ihres Urhebers, und diese Eigenart selbst ist nicht zum wenigsten ein Produkt der Zeit, die sie hervorgebracht hat. Über allen diesen Unterschieden schwebt aber der schon bei Leibniz in die metaphysische Denkweise seines Zeitalters hineingetragene und dann von diesen späten Nachfolgern in seiner Bedeutung für das Ganze der sittlichen Welt erkannte Grundgedanke des deutschen Idealismus.
Die folgende Zeit hat diesen Gedanken äußerlich zurücktreten lassen, ja sie schien ihn in den jeweils herrschenden wissenschaftlichen Strömungen gelegentlich ganz in sein Gegenteil zu verwandeln. Als die kurze nationale Erhebung des Jahres 1848 in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts einer eng-

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