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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(VI. Der Geist der Nationen im Krieg und im Frieden.)
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auferlegt, ihm aber den wünschenswerten Anschluß an die Gesellschaft und damit ein Gefühl eigener Bedeutung verleiht: den Klub. Man darf ihn nicht mit den harmlosen Vereinigungen verwechseln, die manchmal in Deutschland diesen Namen tragen. Für den Engländer ist der Klub von höchst ernster Bedeutung. Er setzt ihn auf seine Visitenkarte, nimmt ihn unter seine Titel auf. Die Zugehörigkeit zu einem bekannteren Klub macht einen wichtigen Teil seiner Respektabilität aus, und wenn irgend eine angesehene Persönlichkeit zum selben Klub gehört, so verleiht ihm dies eine erhöhte Wichtigkeit. Ähnlich verhält es sich mit den alten aristokratischen Universitäten Oxford und Cambridge. Wer an einer von ihnen studiert hat, ist ihr lebenslänglich eigen. Er blickt mit Stolz auf ihre jährlichen Ruderwettfahrten, und ein Abglanz des nationalen Stolzes strahlt auf die Zöglinge dieser Hochschulen zurück. Sicherlich fehlt es diesem von dem unsern so ganz verschiedenen Treiben der englischen Universitäten nicht an erfreulichen Zügen. Doch die Wissenschaft findet an ihnen keine hervorragende Stätte. Die großen englischen Gelehrten sind meist Privatleute gewesen, die sich abseits von der Gesellschaft ihren Forschungen widmeten, oder sie wirken als Professoren an den sogenannten „neuen Universitäten“, die übrigens nicht Universitäten in unserem Sinne, sondern Fachschulen, namentlich technische Lehranstalten sind.
Man hat es zuweilen als einen merkwürdigen Widerspruch bezeichnet, daß der einzelne Engländer ehrenwert, zuverlässig und, wo man ihm freundschaftlich näher tritt, offen und zuvorkommend ist, während England als Staat in alter wie neuer Zeit als gewalttätig, treulos und hinterlistig gilt. Ich glaube, dieser Widerspruch existiert nicht. Der Fremde, dem der Engländer seine Freundschaft schenkt, gilt ihm gewissermaßen als Schutzbürger seines Landes. Er behandelt

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