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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(VI. Der Geist der Nationen im Krieg und im Frieden.)
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gleichen feine Macht erweitert. Abgesehen von der bald verschmerzten Losreißung der nordamerikanischen Union ist ihm nichts mißglückt, und selbst dieser eine Mißerfolg ist ihm zum Vorteil ausgeschlagen, weil er seine Kolonisationskraft frei machte für andere Weltteile und der Ausbreitung englischer Sprache und Kultur über die Erde diente. Wer begreift nicht, daß es dem Engländer schwer fällt, sich zu denken, dies könne jemals anders sein, und daß selbst andere Nationen mit der Suprematie Englands namentlich zur See wie mit einem fest gegebenen Faktor rechnen. Wie wäre es sonst begreiflich, daß allen voran die nordamerikanische Union, dieser nächst England am meisten auf den Seeverkehr angewiesene Staat, vergessen zu haben scheint, daß die Internationalisierung der See seit langem eine im Interesse des freien Weltverkehrs anerkannte Forderung des Völkerrechts ist, daß aber diese Forderung, wenn England je siegreich aus diesem Krieg hervorginge, vollends illusorisch sein würde. Daß Deutschland nach solcher Suprematie niemals begehren könnte, sondern daß die Gleichberechtigung des freien Verkehrs in seinem eigensten Interesse liegt, ist ohnehin einleuchtend. Aber es ist ein verbreiteter Aberglaube, was lange gedauert hat, müsse immer dauern. Und doch ist nichts gewisser, als daß das Gegenteil richtig ist.
Allerdings hat die englische Philosophie diesen Glauben an die Ewigkeit der Institutionen ihres Landes gewissermaßen in ein System gebracht. Nach Herbert Spencer soll das industrielle Stadium der Gesellschaft, wie es in England seiner Verwirklichung entgegengehe, der Abschluß der sozialen Entwicklung, und damit der ewige Friede erreicht sein. Der Staat wird dann nach ihm noch etwas vollkommener als der gegenwärtige, aber im ganzen doch nach dem Muster des gegenwärtigen englischen Staates eingerichtet sein: Parlament, Selbstverwültung, nur beide

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