File:Frankfurt Am Main-Roemer-Kaisertreppe-KS 1741-2.jpg

Deutsch: Eine vormalige steile Stiege wurde auf Wunsch des zukünftigen dritten Wittelsbacher Kaisers Karl VII. zur repräsentaiven Kaisertreppe umgebaut, damit der zunächst im Kaiserdom gewählte, gesalbte und gekrönte neuer Kaiser stilvoll zum Krönungsmal in den im ersten Stock gelegenen Kaisersaal im Frankfurter Römer einladen konnte. Mehrere Handwerker, wie die Schlossermeistern Alb und Diestmann für das eiserne Geländer sowie die Tür zur Treppe, die Maurer Springer und Jähnisch, die Steinmetze Arzt Barba und Scheidel, der Bildhauer Aufmuth und der Stuckateur Jäger wurden beauftragt. Auch schuf 1741 der damals erst 24jähriger Schweizer Kunstmalers Giovanni Battista Innocenzo Colombo (1717-1801) das Deckenfresco in nur vier Wochen mit dem hinweisenden Thema Der Sieg der Tugend über die Untugend. Die Idee der Frankfurter Kaisertreppe bezog sich auch auf den Zugang zu den unter Vorfahr Maximilian I. eingerichteten Repräsentationsräume der frühbarocken Münchener Residenz. Diese 1616 vollendete Kaisertreppe hat ein überaus großzügig angelegtes, prachtvoll ausgestattetes Prunkstiegenhaus im Nordflügel des Residenz. Auch die Münchener Kaisertreppe mündete zu Beginn des 17. Jahrhunderts am erbauten Kaisersaals, des zu seiner Zeit größten und bedeutendsten Festraums der Residenz war. Auch die Ausmalungen der Müchener Kaisertreppe standen unter dem Thema der auf Vernunft und Tugend gegründete Herrschaft des Wittelsbacher Fürsten. Karl VII. überlebt seine prunkvolle Kaiserkrönung in Frankfurt am Main vom 12. Februar 1742 nur um drei Jahre. Er starb am 20. Januar 1745 in München.