File:Friedrich Engels - Max Stirner (1892) V02-1.2 raw.jpg

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English: Original of Engels' now famous drawing of Max Stirner, 1892.

Published for the first time by Mackay in his biography of Stirner (1898), at that time there was no known picture or portrait of Stirner. Another depiction, also by Engels (1842), was to be published by Rolf Engert in 1921. Engert obtained the original from Gustav Mayer (famous German workers' movement researcher who also penned a classic two-volumes biography of Engels). Original papers that was collected by Mackay for his biography was sold to Marx-Engels Institute of Moscow in 1925 when Mackay was in need of money. Original drawing now is in the possession of RGASPI. Engels' other 1842 depiction also passed to Marx-Engels Institute of Moscow after Gustav Mayer, and today that one too is in the possession of RGASPI.

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Deutsch: Info aus MEGA (Ibid [Apparat]. pp.: 950-953.):

"Porträtskizze von Max Stirner
Etwa Mitte August 1892
(S. 194)

ENTSTEHUNG UND ÜBERLIEFERUNG

Die Porträtskizze entstand höchstwahrscheinlich auf Veranlassung von John Henry Mackay.

Mackay, einer der Mitbegründer des Naturalismus, galt in den 1880er Jahren als große literarische Hoffnung in Deutschland. Bekannt wurde er vor allem mit seinem vielbeachteten Roman "Die Anarchisten" (1891). 1888 hatte Mackay, der Ende des 19. Jahrhunderts als führender Vertreter des individualistischen Anarchismus in Deutschland galt, begonnen, sich mit Max Stirners Werk "Der Einzige und sein Eigentum" (erschienen 1844) zu beschäftigen. Seine Begeisterung für Stirners radikalen Individualismus bewog ihn, dessen Biographie zu schreiben (John Henry Mackay: Max Stirner. Sein Leben und sein Werk. Berlin 1898.)

Um dafür das nötige Material zusammenzubringen, wandte er sich im April 1889 erstmals mit der Bitte um Unterstützung an die Öffentlichkeit. Noch lebende Zeitgenossen Stirners sollten ihm aus der Erinnerung mitteilen, was sie noch über ihn wußten . Die Besitzer von Handschriften, Briefen und Bildern bat er, sie ihm für kurze Zeit zur Verfügung zu stellen (John Henry Mackay: Aufruf. ln : Das Magazin für die Litteratur des ln- und Auslandes. Dresden . Nr. 16, 13. April 1889. S. 252). Durch seine Recherchen erfuhr Mackay auch von Marx' und Engels' Beziehungen zu Stirner. Engels hatte während seiner Militärdienstzeit in Berlin Anfang Oktober 1841 bis etwa Ende September 1842 durch seine Verbindung mit dem junghegelianischen Kreis der "Freien" Stirner kennengelernt (siehe auch Engels an Max Hildebrandt, 22. Oktober 1889). Außerdem gehörte Stirner zu den Mitarbeitern der von Marx geleiteten "Rheinischen Zeitung", die von Januar 1842 bis März 1843 in Köln erschienen war (MEGA² 1/1. S. 1301 ). ln ihrem Gemeinschaftswerk "Die deutsche Ideologie" von 1845/1846 hatten Marx und Engels unter anderem gegen den Individualismus Stirners in sarkastischem Ton polemisiert.

Durch Vermittlung des italienischen Sozialisten Antonio Labriola in Rom wandte Mackay sich an Engels mit der Bitte, ihn bei der Materialsammlung für die Biographie über Stirner zu unterstützen. Aus dem Brief von Labriola an Engels vom 21 . Februar 1891 geht hervor, daß sich Mackay damals in Rom aufhielt und als begeisterter Verehrer Stirners alles sammelte, was über diesen gesagt oder geschrieben worden war. Weiter heißt es, da Mackay wisse, daß in der unveröffentlichten "Deutschen Ideologie" neben anderen Junghegelianern auch Stirner behandelt worden sei, ersuche er um die Erlaubnis, das Manuskript zu lesen. (Siehe auch Marx über die "Deutsche Ideologie" im Vorwort zu seiner Schrift "Zur Kritik der politischen Ökonomie", in MEGA² 1/2. s. 101/102.)

Wie dem überlieferten Auszug aus dem Antwortbrief von Engels an Labriola vom 27. Februar 1891 zu entnehmen ist, bedauerte Engels, das Manuskript nicht zur Verfügung stellen zu können . Er habe nicht das Recht, erklärte er, ein ungedrucktes Manuskript, an dem Marx beteiligt war, einem Dritten zur beliebigen Benutzung zu überlassen. Obendrein sei das Manuskript so dick, wie Stirners "Einziger" selbst - sehr zerrissen und fragmentarisch - und bedürfe des "Wieder-Ordnens".

Daraufhin wandte sich Mackay persönlich an Engels mit einem Brief vom 6. März 1891. Darin bedankte er sich für die von Labriola vermittelte Antwort. Zur Richtigstellung schrieb er, daß er seine Bitte, in das Manuskript der "Deutschen Ideologie" Einsicht nehmen zu dürfen, nur deshalb gestellt habe, weil er aus Engels' Brief vom 22. Oktober 1889 an Max Hildebrandt, der einen Teil der mühsamen Nachforschungen nach Stirner auf sich genommen hatte, entnehmen mußte, daß das Manuskript den Mäusen anheim gegeben sei. Auch sei es seine Absicht gewesen, das Manuskript nur zur persönlichen Kenntnisnahme zu lesen und es nicht zu verwerten . Hätte er gewußt, schrieb er weiter, welche Bedeutung Engels dem Manuskript beimaß und daß er selbst noch an dessen Veröffentlichung dachte, hätte er diese Bitte nicht an ihn gerichtet. Zum Schluß bat er Engels, aus dem genannten Brief an Hildebrandt Daten und Fakten für seine Biographie über Stirner entnehmen zu dürfen.

ln seiner Stirnar-Biographie erwähnte Mackay die Kritik von Marx und Engels an der nachhegelschen Philosophie. Er gab hier unter anderem Engels' Mitteilungen an Labriola über den Umfang des Manuskripts der "Deutschen Ideologie" wieder und teilte mit, daß es vor dem Druck der Durchsicht bedürfe. Mackay bedauerte, daß die "Deutsche Ideologie" nicht erschienen war (Mackay: Max Stirner. S. 175). ln der dritten Auflage der Biographie von 1914 nahm Mackay Bezug auf die inzwischen veröffentlichten Auszüge des Stirnar-Kapitels der "Deutschen Ideologie" (Der "heilige Max". Aus einem Werk von Marx-Engels über Stirner .... ln: Dokumente des Sozialismus. Bd. 3.4. Stuttgart 1903/1904) und beschrieb Marx' Polemik als "sicherlich das Aeusserste an alberner und leerer Wortspielerei, was die dialektischen Kämpfe jener Zeit hervorgebracht haben" (Mackay: Max Stirner. Reprint der 3. Aufl. S. 162).

Anfang 1892 ging Mackay zurück nach Berlin, um hier seine Forschungen fortzusetzen. Möglicherweise wandte er sich von hier erneut an Engels mit der Bitte, ihn dabei zu unterstützen. Da es keinerlei Bildnisse von Stirner gab, könnte er von Engels auch Auskünfte über dessen Aussehen erbeten haben.

Wenn Mackay im Vorwort zur ersten Auflage seiner Biographie über Stirner (S. IX) vermerkte, ihm habe ein Brief "des nun ebenfalls dahingeschiedenen Friedrich Engels in London" zur Verfügung gestanden, so ist anzunehmen, daß damit der bereits erwähnte Brief von Engels an Hildebrandt gemeint war. Auf die möglicherweise wiederholte Bitte um Hilfe hat Engels wahrscheinlich mit der Porträtskizze und kurzen Bemerkungen reagiert, die Mackay dann nicht verwertet hätte. Das Porträt veröffentlichte Mackay im Anhang seiner Biographie über Stirner auf Seite 243. Dazu vermerkte er auf der vorhergehenden Seite: "Die nebenstehende Skizze Max Stirner's wurde im Jahre 1892 von seinem früheren Bekannten, Friedrich Engels in London, aus der Erinnerung flüchtig in den Umrißlinien entworfen.

Die Skizze ist nicht ähnlich, wie ausdrücklich bemerkt werden muß. Die Stirn und der Schädel sollen weder so eckig, noch das Kinn so scharf hervortretend gewesen sein; außerdem soll Stirner nie diese hohen ,Vatermörder' und Rockkragen getragen haben. Doch sollen die Nase und der feine Mund getroffen sein und das Ganze wenigstens einige entfernte Aehnlichkeit mit dem Original besitzen.

Wenn die Skizze hier reproduzirt wird, so geschieht es, weil sie eben das einzige existirende Bild Stirner's ist, und weil keine Hoffnung besteht, jemals ein anderes aufzufinden, wie in der ,Einleitung' bereits gesagt wurde." Und noch in der Auflage von 1914 ergänzte Mackay bezüglich der Porträtskizze: "Zu ihrer gänzlichen Fortlassung kann ich mich daher nicht entschliessen." (Reprint der 3. Aufl. S. 222.)

ln der Biographie wird die Porträtskizze ohne die Bildunterschrift auf dem Original wiedergegeben . Diese lautet: "Max Stirner. Nach der Erinnerung gezeichnet von Friedrich Engels. London 1892." Als Schreiber dieser Worte kommt Engels mit Sicherheit nicht in Frage. Der Handschriftenvergleich legt die Annahme nahe, daß sie Louise Kautsky geschrieben haben könnte, die Engels in Schreibarbeiten unterstützte. Auch Mackay selbst könnte die Porträtskizze mit der Unterschrift versehen haben.

Konkretere Anhaltspunkte für die Bestimmung der Zeit, in der die Porträtskizze entstand, enthält ein Brief von John Henry Mackay an den Dirigenten Hans von Bülow vom 26. August 1892 (RGASPI, Sign. f. 307, op. 1, d. 31 ), aus dem hervorgeht, daß Mackay "vor ein paar Tagen" die Porträtskizze erhalten hatte. Wie man weiter aus dem Brief ersehen kann, hat Mackay die Skizze dem Brief an Bülow beigelegt, um von diesem, der Stirner 1849/1850 in Berlin kennengelernt hatte, zu erfahren, ob sie dem wirklichen Aussehen Stirnars ähnlich war. Möglicherweise hat Mackay dann Bülows Urteil über die Ähnlichkeit der Skizze mit dem wirklichen Aussehen Stirnars an der oben erwähnten Stelle in seiner Stirnar-Biographie auf Seite 242 wiedergegeben.

Unter Berücksichtigung verschiedener Umstände, wie der Unbestimmtheit der Zeitangabe "vor ein paar Tagen" und der Laufzeit der Post von England nach Deutschland von etwa zwei Tagen, kann man davon ausgehen, daß die Porträtskizze etwa Mitte August 1892 entstanden ist. ln dieser Zeit weilte Engels in Ryde, wo er ein erneut aufgetretenes Leistenleiden auskurieren mußte (S . 1119). Vermutlich waren Engels' Vorstellungen vom Aussehen Stirnars seinerzeit sehr deutlich ausgeprägt, hatte er doch im August 1842 eine Karikatur vom junghegelianischen Kreis der Berliner "Freien" gezeichnet (RGASPI, Sign. f. 1, op. 1, d. 5537), in der neben anderen auch Stirner exponiert dargestellt ist. Die Porträtskizze von 1892 ist der Darstellung von Stirner in der Karikatur von 1842 sehr ähnlich. Auch dort ist Stirner en profil, hier eine Zigarre rauchend, abgebildet. Kopfhaltung, Brille, markante Stirn, wie überhaupt die ganze Form des Gesichts, stimmen weitgehend mit der Porträtskizze überein.

Erstveröffentlichung: John Henry Mackay: Max Stirner. Sein Leben und sein Werk. Berlin 1898. S. 243.

Zeugenbeschreibung

H Originalporträtskizze: RGASPI, Sign. f. 1, op. 1, d. 5220.
Bildgrund: Ein Blatt weißes, unliniertes Papier; links Rißkante; Format: 123 x 202 mm. Das Blatt wurde in der Mitte quer gefaltet.
Zustand: Papier gut erhalten, leicht vergilbt.
Zeichner: Engels.
Zeichenmaterial: Bleistift, schwarze Tinte, bräunlich verfärbt.
Beschriftung: Die Porträtskizze wurde mit Bleistift vorgezeichnet und dann mit Tinte nachgezogen. Sie befindet sich in der Mitte des Blattes und mißt etwa 80x60 mm.
Vermerke fremder Hand: lm unteren rechten Teil des Blattes in lateinischer Schreibschrift der oben genannte Vermerk; auf der Rückseite eine alte Archivsignatur."
Date
Source
  • Originally: RGASPI. F.1. Op.1. D.5220.
  • Published in: "Porträtskizze von Max Stirner". Engels, Friedrich. in: "Karl Marx, Friedrich Engels, Gesamtausgabe (MEGA): Erste abteilung - Werke, Artikel, Entwürfe (Band: 32 - März 1891 bis August 1895)". Engels, Friedrich.; Kösling, Peer (ed.).; Schelz-Brandenburg, Till (Einführung). Akademie Verlag. 1st Ed., 2010. Page: 194.
Author
Friedrich Engels  (1820–1895)  wikidata:Q34787 s:en:Author:Friedrich Engels q:en:Friedrich Engels
 
Friedrich Engels
Alternative names
Engels; Frederick Engels; F. Engels
Description German economist, philosopher and politician
Date of birth/death 28 November 1820 Edit this at Wikidata 5 August 1895 Edit this at Wikidata
Location of birth/death Barmen Londra
Work period 19th century
date QS:P,+1850-00-00T00:00:00Z/7
Work location
Authority file
creator QS:P170,Q34787

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