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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Der Pythagoräismus)
27
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Musik, Psychologie, Ethik u. s. w. anwandte, entstanden Kombinationen, wie die: das Eins sei der Punkt, zwei die Linie, die Dreizahl die Fläche, die Vierzahl körperliche Ausdehnung, die Fünfzahl Beschaffenheit u. s. w.; ferner, die Seele sei eine musikalische Harmonie, ebenso die Tugend, die Weltseele u. s. w. Nicht nur das philosophische, sondern auch das historische Interesse hört hier auf, wie denn die Alten selbst, was bei der Willkür solcher Kombinationen unvermeidlich war, die widersprechendsten Nachrichten überliefert haben; so sollen die Pythagoräer die Gerechtigkeit bald auf die Zahl 3, bald auf die 4, bald aus die 5, bald auf die 9 zurückgeführt haben. Natürlich mußte bei einem so unklaren und willkürlichen Philosophieren frühzeitig weit mehr als in andern Schulen eine große Verschiedenheit der Einzelnen sich offenbaren, indem einer gewissen mathematischen Form der eine diese, der andere jeme Bedeutung beilegte. Was an dieser Zahlenmystik allein einige Wahrheit und Bedeutung hat, ist der ihr zu Grund liegende Gedanke, daß in den Naturerscheinungen vernünftige Ordnung, Zusammenstimmung und Gesetzmäßigkeit walte und daß diese Gesetze der Natur in Maß und Zahl dargestellt werden können. Aber diese Wahrheit hat die pythagoräische Schule unter den Phantasieen einer ebenso nüchternen als ungezügelten Schwärmerei versteckt.
Der Physik der Pythagoräer ist mit Ausnahme dessen, was Philolaus von der Kreisbewegung der Erde gelehrt hat, wenig wissenschaftliche Bedeutung beizumessen. Auch ihre Ethik ist dürftig. Was davon überliefert wird, ist mehr für das pythagoräische Leben, d. h. für die Praxis und Ordensdisciplin der Pythagoräer, als für ihre Philosophie charakteristisch. Die ganze Tendenz des Pythagoräismus war in praktischer Beziehung asketisch, auf strenge Zucht der Gesinnung abzweckend. Ihre Lehren von der Seelenwanderung oder was man ihre Unsterblichkeitslehre nennt, ihre Vorstellungen von der Unterwelt, ihr Widerspruch gegen den Selbstmord und ihre Ansicht vom Körper als einem Kerker der Seele — Ideen,


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