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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Die Atomistik)
43
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eines Gegenständlichen, oder wie sie für die sinnliche Anschauung sind, sind der Gegensatz de Vollen und Leeren. Parmenides setzt das Sein als das abstrakt Allgemeine, Heraklit den Prozeß, die Bestimmung des Fürsichseins kommt den Ato- misten zu.“ Hieran ist soviel richtig, daß den Atomen allerdings das charakteristische Prädikat des Fürsichseins zukommt; allein der Gedanke des atomistischen Systems ist, mit dem empedokleischen analog, vielmehr der, unter der Voraussetzung dieser fürsichseienden qualitätslosen Substanzen die Möglichkeit des Werdens zu erklären. Zu diesem Zweck wird die dem eleatischen Prinzip abgekehrte Seite, das Nichtseiende oder Leere, mit nicht geringerer Aufmerksamkeit ausgebildet, als die ihm zugewandte, die Urteilbeständigkeit und Qualitätslosigkeit der Atome. Die Atomistik ist hiernach eine Vermittlung des eleatischen und heraklitischen Prinzips. Eleatisch darin ist das ungeteilte Fürsichsein der Atome, heraklitisch ihre Vielheit und Mannigfaltigkeit; eleatisch die Behauptung ihrer absoluten Erfülltheit, heraklitisch die Annahme eines realen Nichtseienden, d. h. des leeren Raums; eleatisch die Leugnung des Werdens, d. h. des Entstehens und Vergehens, heraklitisch die Behauptung der Bewegung und unendlichen Kombinationsfähigkeit. Jedenfalls hat aber die Atomistik ihren Grundgedanken konsequenter durchgeführt, als Empedokles, ja man kann sagen, sie hat die rein mechanische Naturerklärung vollendet; ihre Grundgedanken sind die Hauptbegriffe aller Atomistik, und haben sich als solche bis auf die Gegenwart erhalten. Den Grundmangel übrigens, der aller Atomistik anklebt, hat schon Aristoteles richtig erkannt, wenn er zeigt, daß es ein Widerspruch sei, einesteils Körperliches oder Räumliches als unteilbar zu setzen, andernteils Ausgedehntes aus Nichtausgedehntem abzuleiten, endlich, was die bewußtlose unbegriffene Notwendigkeit Demokrits besonders trifft, den Zweckbegriff aus der Natur zu verbannen. Dieser Punkt ist es, an welchen Anaxagoras mit feinem Prinzip einer zweckmäßig handelnden Intelligenz anknüpft.

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