File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 055.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Die Sophistik)
55
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Zeugnissen der Alten ein persönlich achtungswerter Charakter nicht abgesprochen werden kann, und auch Plato (im gleichnamigen Gespräch [ w:de:Protagoras (Platon) ]) sich damit begnügt, ihm gänzliche Unklarheit über die Natur des Sittlichen vorzuwerfen, während er im Gorgias und Philebus [ w:de:Philebos ] gegen die späteren Sophisten die Anklage aus prinzipmäßige Unsittlichkeit und moralische Schlechtigkeit stellt.
Neben Protagoras war Gorgias aus Leontium [ w:de.Gorgias von Leontinoi ] in Sizilien der berühmteste Sophist. Er kam während des peloponnesischen Krieges (im Jahre 427 v. Chr.) nach Athen, um die Sache seiner durch Syrakus bedrängten Vaterstadt zu führen, verweilte dort nach glücklich beendigtem Geschäfte längere Zeit, später in Thessalien, wo er etwa gleichzeitig mit Sokrates starb. Die prahlerische Ostentation [auf Beachtung berechnet, zur Schau gestellt, in einer herausfordernden Weise, bewusst ausrichten] seiner äußern Erscheinung wird von Plato mehrmals spöttisch erwähnt; den gleichen Charakter trugen seine Schaureden, die durch poetischen Schmuck, blumenreiche Metaphern, ungewöhnliche Wortformen und eine Menge bisher unbekannter Redefiguren zu blenden suchten. Als Philosoph knüpfte er an die Eleaten, namentlich Zeno [ w:de:Zenon von Elea ] an, um mit Zugrundlegung ihres dialektischen Schematismus zu beweisen, daß überhaupt nichts sei, oder wenn ein Sein stattfände, es nicht erfaßbar, oder wenn erfaßbar, nicht mitteilbar sein würde. Seine Schrift führte daher charakteristisch genug den Titel „Vom Nichtseienden oder von der Natur“ (περὶ τοῦ μὴ ὄντος ἢ περὶ φύσεως ). Der Beweis des ersten Satzes, daß überhaupt nichts sei, da es weder als seiendes noch als nichtseiendes, noch zugleich als seiendes und nichtseiendes gesetzt werden könne, ruht ganz auf der Annahme, daß alles Dasein ein räumliches Dasein (Ort und Körper) sei, und der Satz ist folglich die letzte, sich selbst überstürzende Konsequenz, die Selbstauflösung des bisherigen physikalischen Philosophierens.
Die spätem Sophisten gingen in ihren Konsequenzen mit rücksichtsloser Kühnheit weit über Gorgias und Protagoras hinaus. Sie waren größtenteils Freigeister, welche vaterlän-

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