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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Sokrates)
68
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mahl von Sokrates überliefert werden, mögen damit zusammenhängen.


5. Die Quellen der sokratischen Philosophie.


Bekannt ist der alte Streit darüber, ob Xenophon oder Plato das historisch treuere und erschöpfendere Bild von Sokrates entworfen habe und welcher von beiden als Quelle der sokratischen Philosophie zu betrachten sei. Diese Frage unterscheidet sich mehr und mehr zu Gunsten Xenophons. Zwar hat man in älterer und neuerer Zeit sich vielfach bemüht, Xenophons „Denkwürdigkeiten“ als seichte und unzulängliche Quelle zu verdächtigen, weil ihr schlichter und nichts weniger als spekulativer Inhalt für eine solche Umwälzung im Reiche des Geistes, wie sie Sokrates beigelegt wird, für den Glanz, der seinen Namen in der Geschichte umgiebt, für die Rolle, die ihm Plato überträgt, keine genügenden Motive darzubieten schien; weil zudem die xenophontischen „Denkwürdigkeiten“ zunächst einen apologetischen Zweck haben und ihre Verteidigung nicht sowohl dem Philosophen als dem Menschen gilt; weil man endlich von ihnen den Eindruck zu haben glaubte, als ob sie Philosophisches in den unphilosophischen Stil des gemeinen Verstandes übergetragen hätten. Man unterschied also einen exoterischen und einen esoterischen Sokrates, jenen aus Xenophon, diesen aus Plato schöpfend. Allein die Bevorzugung Platos vor Xenophon hat erstens kein geschichtliches Recht für sich, sofern Xenophon Geschichtschreiber sein will und mit dem Anspruch auf geschichtliche Glaubwürdigkeit auftritt, Plato dagegen nur an wenigen Stellen sich ausdrücklich für einen historischen Berichterstatter giebt, keineswegs aber alles übrige, was er dem Sokrates in den Mund legt, als authentische Äußerung und Rede desselben angesehen wissen will, somit kein geschichtliches Recht vorhanden ist, Platonisches beliebig für Sokratisches anzusehen. Zweitens beruht die Zurücksetzung Xenophons größtenteils auf der fal-

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