File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 123.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Plato)
123
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ist der allgemeine Grundcharakter des platonischen Staats, wie gesagt, die Aufopferung, die ausschließliche Dahingabe des Individuellen an das Allgemeine, an das Staatsleben, die Zurückführung der moralischen aus die politische Tugend. Eben weil der Mensch nicht in vereinzeltem Dasein, sondern nur in organisch gegliederter Gesellschaft, d. h. im Staat, sein Seelenleben vollständig zu entwickeln vermag, so muß, schloß Plato, Zweck und Gliederung des EinzellebenS dem Zwecke und der Gliederung des Gemeinlebens völlig entsprechen, es muß aller Eigenwille und aller Eigenzweck im Gesamtwillen und Gesamtzweck ausgehen, der Staat muß eine vollendete harmonische Einheit, ein durchgängiges Gegenbild des sittlichen Einzellebens darstellen. — Im voll- ^ kommenen Staate soll allen alles gemein sein, Freude und Leid, selbst Augen und Ohren und Hände. Alle sollen nur als allgemeine Menschen gelten. Um diese vollkommene All- ^ gemeinheit und Einheit zu verwirklichen, muß alle Besonderheit und Partikularität Wegfällen. Daher die Härten der platonischen Republik. Privateigentum und Familienleben, I! (an deren Stelle Güter- und Weibergemeinschaft tritt,) Er- ^ ziehung und Unterricht, die Wahl des Standes und Lebens- » beruss, selbst alle übrigen Tätigkeiten des Einzelnen in Kunst und Wissenschaft — alles dies muß dem Staatszweck geopfert und der Lenkung und Leitung der obersten Staatsbehörde anheimgeflellt werden. Der Einzelne muß sich bescheiden, nur auf diejenige Glückseligkeit Anspruch zu machen, die ihm als Bestandteil des Staats zukommt. Die platonische Konstruktion des idealen Staats steigt daher bis ins Einzelste herab. Über ! die beiden Bildungsmittel der höhern Stände, Gymnastik und Musik, über das Studium der Mathematik und Philosophie, über die Wahl der Musikinstrumente und Versmaße, über die Leibesübungen und den Kriegsdienst des weiblichen Geschlechts, über die Ehestiftung, über das Alter, in welchem ein ! jeder Dialektik studieren, heiraten und Kinder zeugen darf, ! hat Plato deshalb die genauesten Vorschriften und Anweisungen

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