File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 139.jpg

Original file(3,744 × 5,616 pixels, file size: 16.04 MB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary

edit
Description
Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


vorherige Seite - Seite 139 - nächste Seite


TEXT


(Aristoteles)
139
-----------------------------------------------------------------------------------------

überzeugen, sobald man die Anhänger der Jdeenlehre auffordert, bestimmt anzugebm, was denn nun ihre unvergänglichen Substanzen neben den sinnlichen Einzeldingen, die an ihnen teilnehmen, eigentlich sind. Der ganze Unterschied zwischen beiden beschränkt sich auf ein den letztem angehängtes Ansich («v-ro); statt Mensch, Pferd — heißt es nun: Mensch- an - sich , Pferd - an - sich Nur diese formelle Änderung ist es, worauf die Jdeenlehre beruht; der endliche Inhalt bleibt, aber er wird als ein ewiger bezeichnet. Diesen Einwurf, daß in der Jdeenlehre eigentlich nur das Sinnliche als ein Unsinnliches gesetzt und mit dem Prädikat der Unveränderlichkeit ausgestattet werde, faßt Aristoteles wie oben bemerkt so zusammen, daß er die Ideen „verewigte Sinnendinge" «rSt«) nennt; nicht als ob sie wirklich etwas Sinnliches, Räumliches wären, sondern weil in ihnen das sinnlich Einzelne unmittelbar als Allgemeines ausgesprochen wird. Er vergleicht sie in dieser Beziehung mit den Göttem der anthropomorphistischen Bolksreligion: wie diese nichts anderes als vergottete Menschen, so seien jene nichts anderes als potenzierte Naturdinge, ein ins Unsinnliche erhobenes Sinnliches. Diese zwischen den Ideen und den betreffenden Einzeldingen stattfindende „Gleichnamigkeit" ist es nun auch, welche die Annahme von Ideen als eine überflüssige und lästige Verdoppelung der zu erkennenden Gegenstände erscheinen läßt. Wozu das Nämliche zweimal setzen? Wozu außer der sinnlichen Zweiheit, Dreiheit, eine Zweiheit, Dreiheit in der Idee? Aristoteles meint daher, die Anhänger der Jdeenlehre, wenn sie für jede Klaffe von Naturdingen eine Idee setzen, und mittelst dieser Theorie eine gleichnamige Doppelreihe sinnlicher und unsinnlicher Substanzen aufstellen, kommen ihm vor wie Menschen, die mit wenigen Zahlen nicht ebensogut rechnen zu können vermeinten, als mit vielen, und die deshalb die Zahlen erst vervielfachten, ehe sie mit ihren Rechenoperationen beginnen. — Mso noch einmal: die Jdeenlehre ist eine Tautologie und für die Erklärung des Seienden

Licensing

edit
Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 80 years or fewer.


This work is in the public domain in the United States because it was published (or registered with the U.S. Copyright Office) before January 1, 1929.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current16:53, 20 January 2019Thumbnail for version as of 16:53, 20 January 20193,744 × 5,616 (16.04 MB)Thirunavukkarasye-Raveendran (talk | contribs)

There are no pages that use this file.

Metadata