File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 154.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Aristoteles)
154
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menschliches Seele; je die vorhergehende ist notwendige Bedingung und zeitliche Voraussetzung der folgenden , und die Seele selbst ist nichts anderes, als die Vereinigung dieser verschiedenen Funktionen des organischen Körpers zu einem gemeinsamen Zweck, die Zweckeinheit oder Entelechie des organischen Körpers. Nur die vierte Stufe, die zu den drei andern hinzukommend das Eigentümliche der menschlichen Seele konstituiert, das Denken (d. h. die Vernunft, ö r^ovs), ist nicht reines Produkt der nieder» Seelenvermögen. Es verhält sich zu ihnen nicht bloß als höhere Entwicklungsstufe, nicht etwa nur, wie die Seele zum Körper, als Zweck zum Werkzeug, als Wirklichkeit zur Möglichkeit, als Form zum Stoff; sondern als rein intellektuelle Lhätigkeit vollbringt es sich ohne alle Vermittlung eines körperlichen Organs. Wie die Vernunft von außen in den Körper kommt ist sie Hinwiedemm auch trennbar von ihm, also durchaus in keinem innerlichen Zusammenhänge mit den körperlichen Funktionen, etwas ganz Fremdartiges in der Natur. Zwar besteht wohl ein Zusammenhang zwischen Denken und Empfinden; denn zunächst gehen die äußerlich nach den verschiedenen Sinnesorganen getrennten Empfindungen innerlich in einem Mittelpunkt, einem gemeinsamen Sinne zusammen; sie werden dort in Bilder und Vorstellungen, diese Hinwiedemm in Gedanken verwandelt, und so könnte es scheinen, als ob das Denken nur Resultat des Empfindens, als ob die Intelligenz eine leidentlich bestimmte wäre. (Hieher gehört der fälschlich dem Aristoteles zugeschrie- bene Satz: uLKLI est in intelleetu, guoä non Luerit in sensu; ebenso die bekannte, so vielfach mißverstandene aristotelische Vergleichung der Seele mit einer unbeschriebenen Wachstafel, die nur so viel heißen will: wie die unbeschriebene Tafel zwar potenziell, aber nicht aktuell ein Buch ist, so kommt auch das Wissen der menschlichen Vernunft potenziell zu, aber nicht aktuell; der Anlage nach hat das Denken die allgemeinen Begriffe von Hause aus in sich, sofern es die Fähigkeit hat, sie zu bilden, aber nicht der Wirklichkeit nach, nicht bestimmt

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