File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 188.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Die Römer)
188
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zu verharren, und ungläubig gegen die widersprechenden Meinungen der Philosophen, sehnte man sich nach einer Erhebung über die Welt der Endlichkeit und verlangte nach reiner, zweifelloser Wahrheit. Befreiung von der Endlichkeit durch Erhebung zum Absoluten, Befreiung von aller Ungewißheit durch unmittelbare Einigung mit dem Absoluten, wurde das Ideal des Zeitalters. Auch die Philosophie mußte diesem Drange folgen und religiös werden. Die Philosophieen dieser Zeit haben alle einen transcendenten, mystifch-theosophischen Charakter. Was sie suchen ist nicht das erscheinende Reale, sondern das jenseitig Göttliche, das Überwettliche. Der Weg, auf dem sie es suchen, ist nicht der des Denkens, sondern des unmittelbaren Schaums, der Ekstase, der Verzückung in das Mysterium der göttlichen Welt. An die Stelle der Moral tritt die Askese. Damit verbindet sich mannigfacher Aberglaube, der Hang zu Zauberkünsten (Theurgie), der Glaube an Wunder, Dämonen und göttliche Erscheinungen. Die Vermischung der griechischen Philosophie und orientalischen Religionsvorstellungen förderte diesen Zug des Zeitgeistes. Eine synkretistische Vermischung aller Religionen und Philosopheme kam auf. Man gedachte auf diesem Wege die zerstreuten Spuren der Wahrheit zu sammeln, den religiösen Glauben von naüonalen Einseitigkeiten und eingeschlichenen Verderbnissen zu reinigen und eine Philosophie zu stiften, die zugleich universale Religion sein könnte. Dieser religiös-philosophische Synkretismus ging vorzugsweise in Alexandrien vor sich, wo die jüdisch-alexandri- nische Religionsphilosophie und der Neupythagoräis- mus sich bildeten. Hauptvertreter der ersteren war der Jude Philo, ein Zeitgenosse Christi, der die platonische Jdeenlehre mit den Gottesvorstellungen des jüdischen Schrifttums verquickte. Als Hauptvertreter des letzteren gelten der Wundermann Apollonius von Tyana zur Zeit Neros, sein Zeitgenosse Moderatus von Gades und Nikomachus von Gerasa (150 n.Chr.).

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