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Aufsatzschreiben haben, und es kann ihm dabei an grammatischem Wissen mangeln; es kann andererseits jemand alle grammatischen Regeln auswendig wissen und kann doch einen sehr schlechten Aufsatz liefern. Große Sorgfalt muß bei der Ausarbeitung von deutschen Aufsätzen auf eine zweckmäßige Anordnung der Gedanken gelegt werden. In dieser Beziehung liegt außerordentlich viel an der geistigen Beschaffenheit des Schreibenden. Wer klar und zusammenhängend zu denken gewohnt ist, wird auch leicht die unter eine Gesamtübersicht (das „Thema") gehörigen Gedanken zu ordnen, Allgemeines von Besonderem, Übergeordnetes von Untergeordnetem zu scheiden wissen. Aber auch in dieser Beziehung laßt sich durch Beobachtung guter Muster, durch scharfes Nachdenken und durch Übung viel erreichen. Bei der kurzen Betrachtung der Theorie des deutschen Aufsatzes haben wir hauptsächlich vier Gesichtspunkte zu beobachten. Erstens müssen wir die Themen betrachten, um die es sich für unsere Zwecke handeln kann, zweitens müssen wir angeben, wie man den Stoff in rechter Weise aufsucht, drittens wie man den gefundenen Stoff in rechter Weise anordnet, und endlich viertens, wie man den Stoff in der rechten Weise sprachlich einkleidet. 2. Die Themen der Aufsätze. Das Thema (die Überschrift) eines Aufsatzes bezeichnet in kurzer Weise den Gegenstand, worüber in der schriftlichen Ausarbeitung gesprochen werden soll. Der Form nach kann das Thema (dre Überschrift) ausgedrückt werden durch ein einzelnes Wort und durch einen Satz. Es ist diese Form durchaus nicht gleichgültig; so ist z. B. gerade die umfassendste, eingehendste Arbeit zu erwarten, wenn das Thema nur lautet: „Die Schrift". Begrenzter ist der Umfang der Arbeit, -wenn ich als Thema habe: „Der Wert der Schrift", noch enger wird der Gegenstand der Abhandlung be- grenzt, wenn ich das Thema stelle: „Warum ist auf eine gute Handschrift ein so großer Wert zu legen?" Im Unterrichte wird dem Schüler das Thema des Aufsatzes vom Lehrer gegeben, nur selten darf er sich einen Aufsatzgegenstand selbst wählen. Anders ist es bei jemand, der sich selbst unterrichten will. Er muß sich sein Thema — zunächst unter Anlehnung an gegebene Muster — selbst wählen.

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