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Einheitlichst inder Aufsatzöarstellung eine planmäßig durch, gearbeitete genau überlegte Gliederung (Disposition). Für die Bemeisterung des oft großen Aufsatzstoffes gilt die Regel: Teile und herrsche! Drittens ist zu fordern: Jeder Aufsatz muß ästhetischen Anforde- rungen genügen. In erster Linie müssen in einer schriftlichen Ausarbeitung die sprachlichen Gesetze und die Forderungen der Logik — d. h. des folgerichtigen Denkens— erfüllt werden Dazu muß aber noch die Forderung der schönen Dar st ellung kommen. Die Frage: Was ist schön? ist bekanntlich sehr schwer zu beantworten. Die Ansichten sind darüber sehr verschieden; schon das Volkssprichwort sagt: Über den Geschmack läßt sich nicht streiten. Im Laufe der Zeit hat man oft vieles für schön gehalten, was man später als vollkommen unschön bekämpfte. Würde man z. B. die schwülstige, häßliche Ausdrucksweise der Zeiten der „Gefühlsduselei" (vor etwas mehr als hundert Jahren) heute noch in Aufsätzen oder Briefen anwenden, so würde kein Mensch das schön finden. Damals schwärmte man aber für „rosenwarme Herzensgüte", für „liebeleere Sinnenglut" für das „wandelnde Seelchen" der Geliebten usw. Trotzdem lassen sich auch heute gewisse Grundsätze feststellen, nach denen die Mehrzahl unserer Gebildeten die ästhetischen Werte eines Kunstwerks, auch eines Aufsatzes beurteilt. 1. Die schriftliche Darstellung muß zunächst Angemess e n- heit und Würde aufweisen. Der Aufsatzton, der Stil muß dem dargestellten Gegenstände entsprechen; ein Gewitter im tropischen Urwalds wird man stilistisch anders darstellen als die Beschreibung einer elektrischen Kraftanlage mit mathematisch genau arbeitenden Maschinen; in einer amtlichen Eingabe oder in einem kühlen, nüchternen Geschäftsbrief (meinetwegen die Mahnung an eine Schuld!) muß eine andere Dar- ftellungs- und Ausdrucksweise gewählt werden als in einem Liebesbrief. Eine Schilderung meiner Reise in die wunderbare Alpenwelt des Ober-Engadins werde ich anders formen als die Beschreibung meiner Schulstube. Inhalt und Ausdruck müssen miteinander im Einklang stehen. Der Ton muß ferner dem Zweck der Darstellung entsprechend sein; wenn ich objektiv berichte, schreibe ich anders, als wenn ich für eine Sache Anhänger werben will, anders, wenn ich eine Sache als minderwertig hervorheben will, als wenn ich vom Werte einer Sache pder Angelegenheit andere überzeugen will, Außerdem mutz

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