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15. Die Insel Island. Der nachstehende Aufsatz zeigt, wie man nach dem Lesen einer ausführlichen Beschreibung den Inhalt kurz „zusammengefaßt" und in einer einfachen Darlegung schriftlich wiedergibt. Die Insel verdient ihren Namen „Eisland" mit Recht; fast zwei Monate lang ist sie in ihrem Norden von gewaltigen Treibeismassen umlagert. Dazu kommt, daß sie im Innern mit Gebirgen angefüllt ist, die bereits in einer Höhe von neunhundert bis tausend Metern mit ewigem Schnee und Eis bedeckt sind. Unter der eisigen Insel lagert ein gewaltiger Feuerherd. Davon zeugen die zwischen Schnee und Eis aufsteigenden Rauch-, Feuer- und Wassersäulen. Der bekannteste Vulkan der Insel ist der Hekla (d. h. Mantel, weil er immer in eine Rauchwolke gehüllt ist). Wenn er tobt, erbebt die ganze Insel. Unter Donner und Krachen steigt eine schwarze Sandsäule, von Feuer und Blitzen durchbrochen, himmelhoch empor, und hundert bis zweihundert Kilometer weit wird die ganze Umgegend mit glühend heißen Steinen überdeckt. Ein anderes Wunder der Insel sind die springenden heißen Quellen. Die mächtigste von ihnen ist der große Geisir. Von Zeit zu Zeit wirft er einen etwa drei Meter dicken Wasserstrahl zwanzig Meter hoch empor. Am mildesten ist — durch die Einwirkung des warmen Golfstroms — das Klima an der Westküste. Hier liegt in einer Bucht, wo fortwährend eine heiße Quelle dampft, Reykjavik (d. h. Rauchbucht), die Hauptstadt der Insel, mit 3600 Bewohnern. Im Innern findet man meist nur einzeln liegende Höfe. In der naßkalten Luft der Insel kommt nur selten eine Feldfrucht zur Reife, aber an geschützten Orten gedeiht überall Gras. Die Bewohner treiben daher Schafzucht und halten sich auch einige Pferde. Sowohl Schafe wie Pferde müssen sich auch im Winter ihr Futter im Freien suchen. Auf den Felsabhängen wuchert das berühmte isländische Moos, das eine Lieblingsspeise des Isländers bildet und selbst zu Brot verbacken wird. Das Meer bietet den Bewohnern Fische und Seehunde. An den steilen Felsenufern nisten Eidergänse; diese füttern ihre Nester mit Daunen aus, die von den Isländern gesammelt werden. Bäume kommen auf der Insel nicht mehr fort, nur in geschützten Tälern findet man etwas Birken- und Weidengestrüpp. In neuerer Zeit ist Island das sommerliche Reiseziel vieler deutscher Touristen.

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