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zu sehen I Da, wo Himmel und Wasser sich die Bruderhand reichen, am Ende des Gesichtskreises, erhebt sich der Sonnen-- ball vor meinem Blicke, gleichsam als ob er dem Meere ent- steige wie einst Venus, die schaumgeborene Göttin der Griechen ! Je tiefer der Sonnenball das Meer zurückläßt, desto strahlender wird die Purpurfarbe auf der Fläche des Sees oder Meeres, flimmernd und blinkend. Man sieht im glitzernden Bach die zarte Forelle stromaufwärts spielen. Die Fische rudern zum Lichte hinauf. Die Tiefe des Seebeckens verläßt der gefürchtete Hecht, pfeilschnell wagt er den Schuß in die Haufen harmloser Fische, den erzielten Raub im gezähnten Rachen fortführend. Dort am Rande des Weihers bietet ein dicker Frosch mit aufgetriebenen Schallblasen seinen noch schweigenden Brüdern den Morgengruß, und gar bald ertönt im Moor und Röhricht das muntere Quaken der grünen und braunen Springer. Bald erscheint aber auch ihr Feind, der langgeschnäbelte Storch, Atzung suchend für seine Jungen im Reisigneste auf der Dachspitze des friedlichen Landhauses. Der Kampf ums Dasein beginnt! V. Im Menschenleben. Der Kampf ums Dasein beginnt in schärfster, rücksichtslosester Form aber unter den Menschen. Der erste Frühaufsteher ist der Landmann; wenn noch die Städter ruhen, da sie oft die halbe Nacht zum Tage machen, dann erhebt er sich schon frischgestärkt vom Lager und begrüßt mit dankbarem Blick die Sonne, die ihm Gedeihen gibt für Acker und Feld. Er legt den Stieren das schwere Joch auf, er bespannt den Wagen mit Pferden. Der rüstige Bursch wirft die Senfe auf die Schulter, die Magd ergreift den Rechen, und hinaus zieht alles auf Wiese und Acker, um im Schweiße des Angesichts ums Brot zu ringen. In den Arbeitsgegenden der Stadt erhebt sich der Arbeiter, um zur Zeit an seinem Arbeitsplätze in der Fabrik zu stehen. Wenig sieht er in den engen, rauchigen Straßen der Großstadt von dem herrlichen Sonnenaufgang. Er muß fronen und ringen, um für Weib und Kind Brot zu schaffen. Aber auch der geplagte und oft mit Sorgen erwachende Geschäftsmann und Fabrikant sieht nicht viel vom herrlichen Aufgange der Sonne. Er muß sorgen und rechnen: die Jagd nach dem Glück. Die Stadt, der rastlose Kampf ums Dasein, hat viel von

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