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lich können Bücher auch stets Widerspruch vertragen. Bin ich bei einer Stelle anderer Meinung, so kann ich sie im Geiste widerlegen, ohne jemand dadurch zu verletzen. Darum sollen wir die Gelegenheit, die uns in den öffentlichen Büchersammlungen geboten wird, gern und fleißig benutzen. Gerade in neuerer Zeit hat man allgemein erkannt, welchen großen Wert Volksbibliotheken und öffentliche, jedermann zugängliche Lesehallen haben. - 55. Die Religion der alten Deutschen. Unser Vorfahre der ältesten Zeit liebte die freie Natur über alles. Ja, die Naturkräfte waren ihm nach und nach zu Personen, zu Göttern geworden, die sein Schicksal leiteten und denen er in heiligen Hainen oder auf luftigen Höhen Opfer darbrachte. Wie nun in der Natur der Frühling mit dem Winter, das Morgenrot mit der Nacht um die Herrschaft ringt, so dachte man sich auch die Götter in stetem Kampfe: im Kampfe mit den Riesen, im Kampfe auch untereinander. Der höchste Gott war Wodan, der Himmelsgott. Ihn stellte man sich einäugig vor, wie der Himmel ja auch nur ein Auge, die Sonne, hat. Auf achtbeinigem Roß, bekleidet mit dem grauen, rotgeränderten Wolkenhut und dem blauen Sturmmaytel, fährt er durch die Luft. Zwei Raben, seine Boten, und zwei hungrige Wölfe, seine Jagdhunde, begleiten ihn; hinter ihm her saust das wilde Heer. (Sage vom wilden Jäger.) Er thront in der Hunderttorigen Burg Walhalla, die mit goldenen Schilden und Speerschäften getäfelt ist. Hier ist auch der fröhliche Aufenthaltsort der im Kampfe gefallenen Helden. Diese werden von den Schlachtjungfrauen (Walküren) auf schwarzem Rosse zur Walhalla, der Himmelsburg Wodans, geführt. Hier empfängt sie Wodan, ein Sänger begrüßt sie, und die Göttin Iduna reichte ihnen einen Apfel, der sie ewig jung erhält. Jeden Tag reitet Wodan mit den Helden zum Kampfe vor das Tor. Am Abend bläst er in sein Horn. Dann heilen schnell alle Wunden, und fröhlich ziehen alle Krieger zum Festmahle. Da gibt es köstlichen Schweinebraten, und eine Ziege liefert so viel Milch, als sie nur trinken wollen.

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