File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 115.jpg

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Deutsch: Buchscan: Muster-Aufsätze, Theodor Paul, 1912. Neueste Sammlung von deutschen Muster-Aufsätzen nebst methodischer Anleitung zum Erlernen des Aufsatzschreibens ohne Lehrer. Herausgegeben unter Mitwirkung namhafter Fachleute von Theodor Paul. 1912. Verlag von Reinhold Wichert, Berlin
English: German book scan: Muster-Aufsätze, Theodor Paul, 1912. Verlag von Reinhold Wichert, Berlin
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Source own book scan
Author Theodor Paul
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Speer überreicht. Das war für ihn der wichtigste Tag seines Lebens. Von nmn an waren Waffen seine steten Begleiter. Mit ihnen erschien er in der Volksversammlung, bei ihnen schwur er seine Eide. 9. RatSeinteiluug. Das Volk bestand aus Freien und Unfreien. Zu den Freien gehörten die Besitzer von Grund und Boden, zu den Unfreien die Hörigen und Leibeigenen (Sklaven). Die Hörigen erhielten von einem Freien einige Äcker Landes zur Bewirtschaftung und mußten ihm dafür Hand- und Spanndienste (Frondienste) leisten. Die vornehmsten Geschlechter bildeten die Adeligen oder Edelinge. Diese zeichneten sich vor anderen Freien durch ihren großen Besitz aus und standen in hohem Ansehen. An der Spitze eines jeden Gaues stand ein Fürst (Häuptling), der vom Volke erwählt war. Man nannte ihn auch „Herzog", weil er im Kriege vor dem Volke her- d. h. voranzog. 10. Ratsverfammluugen. Beim Voll- oder Neumonde hielten die alten Deutschen auf der „Malstätte" (unter einer Eiche oder bei einem Steine) ihre Volksversammlungen ab. Hier entschieden sie über Krieg und Frieden, hier wählten sie ihre Oberhäupter, hier straften sie die Verbrecher. Es gab große und kleine Volksversammlungen. Die großen befaßten sich nur mit solchen Verbrechen, die gegen das ganze Volk gerichtet waren, z. B. mit Landesverrat, die kleinen mit geringeren Freveltaten. Nur die Freien durften an diesen Versammlungen teilnehmen. Den Beifall gab man durch das Klirren der Waffen kund, Mißfallen durch ein dumpfes Gemurmel. Der Richter wurde von der Versammlung gewählt. Er leitete nur die Verhandlungen; das Urteil wurde von den Umstehenden gesprochen. Die Todesstrafe galt nur für Leibeigene sowie für Feiglinge und Landesverräter, für jene der Strick, für diese die Versenkung in einen Sumpf. Leichtere Vergehen mußten durch eine Abgabe von Vieh — Geld war noch unbekannt — gesühnt werden. 11. Kriegsführung. Zogen mehrere Gaue gemeinsam in den Krieg, so wurde der Tapferste und Angesehenste auf einen Schild erhoben und zum Anführer gewählt. Man nannte ihn Herzog, weil er vor dem Heere Herzog. Die Hauptwaffen der Deutschen waren Streitäxte aus Stein, kurze Schwerter, Schild und Frieme (Spieß mit scharfer Eisenspitze). Als Helm dienten die Felle wilder Tiere. Rachen und Hörner ragten drohend über dem Kopf hervor. Drohte dem Lande ein Feind, so wurden


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