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gehen, ohne Welches die ihm innewohnende Kraft niemals zur vollen Wirkmrg kommen kann, anfeuern, zum Nutzen und zum Heile des Vaterlandes! 22l. Von der modernen Rnadenerziehmig. Von Rektor P. Voigt?) Vor-den Lebenswagen des Knaben sind zwei mutige Rosse gespannt: die Sinne und die Leidenschaften. Ein moderner Mann darf nicht mit Scheuklappen durch die Welt gehen; er muß seine Sinne und seinen Verstand gebrauchen. Ein klarer Kopf, der alles hört, sieht und versteht, ist ihm notwendig. Da- neben muß er seine Leidenschaften zügeln. Wir müssen bei unseren erzieherischen Einwirkungen dahin streben, daß Menschen herangebildet werden, die einem geschickten Fahrer gleichen, der seinen Lebenswagen mutig bergauf und bergab führt, vorbei an Untiefen und Abgründen. Ein Weiser Mann sprach einmal das treffende Wort: Von allen Fehlern seiner Zöglinge soll der Erzieher den Grund in sich selbst suchen! Der wichtigste Erziehungsfaktor ist daher das Vorbild der Eltern. Wahrhafte Eltern haben keine lügenhaften Kinder; aufrechte, mutige Väter ziehen unbewußt mutige Knaben heran, ohne Streberei, aber mit ernstem Streben! In unserem öffentlichen Leben existiert noch viel zu Viel Unwahr- Haftigkeit und Heuchelei! .Bessern wir Erwachsene uns — so wird's mit dem Heranwachsenden Geschlecht auch besser werden. Eine gerechte Behandlung der Knaben zwingt zuweilen zur Strafe. Es gibt eine ganze Stufenleiter von Strafen: angefangen vom ernsten, verweisenden Blick, fortschreitend zum ernsten Verweis, zum Tadel, zur ernsten Rüge, Androhung einer Unannehmlichkeit oder Entziehung einer Annehmlichkeit; Entziehen des elterlichen Vertrauens auf kürzere oder längere Zeit, zeitweises Absondern von der inneren häuslichen Herzensge- 0 Paul Voigt wurde 1862 in Berlin geboren, besuchte die Real« schule, ergriff einen gewerblichen Beruf, sattelte um und besuchte das Seminar, um Volksschullehrer zu werden. Nachdem er noch drei Jahr- Universitätsstudien getrieben, machte er schnelle Karriere. Mit knapp dreißig Jahren wurde er Rektor einer der größten Reformschulen in Charlottenburg. Sein pädagogischas Hauptwerk ist das Buch „Mein Kind". Außerdem schrieb er viele andere Bücher aus den verschiedenartigsten Ge« bieten. Eine besondere Begabung zeigte er für volkstümlich interessante Ausarbeitungen wissenschaftlichen Inhalts.

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