Das Foto zeigt Christine Buchholz im Gespräch mit Asha El Karib von der Nichtregierungsorganisation Sudanese Organization for Research and Development (SORD), einer Organisation deren Schwerpunkt die Situation von Jugend, Frauen und Menschenrechten ist. Laut Asha El Karib sind die Fragen von Familie und Religion häufig verbunden. Neben dem Engagement für die Neufassung des Familienrechts, setzt sie sich für eine liberale Interpretation des Islam ein. Denn: ohne einen Kampf um die Interpretation der Religion kann es keine Erweiterung des Raumes für Frauen geben. Asha sagt uns: "Die Scharia ist nicht an sich das Problem. Aber das sudanesische Recht ist extrem konservativ, neben Saudi Arabien hat der Sudan die konservativste Auslegung der Scharia. Dagegen sind der Iran, Ägypten und Marokko viel liberaler. Wir arbeiten mit einigen Muslimen zusammen, die sehr fortschrittlich sind. Sie wollen die Scharia behalten, aber die Interpretation ändern. Etwas anderes sind die Regierungsmuslime. Sie stützen das Regime mit ihrer Islaminterpretation." Das Strafrecht im Sudan, mit der einzigen Ausnahme eines Paragraphen zum Bankenrecht, ist übrigens vollständig aus der britischen Kolonialherrschaft übernommen. Asha berichtet, dass das CPA völlig unbekannt in der Bevölkerung ist. Weder die NCP noch die SPLM klären darüber auf. Eine Umsetzung findet lokal nicht statt, die Gewalt von allen Seiten geht weiter. Die Menschen bringen sich immer noch gegenseitig um, es gibt immer noch Waffen. Es gibt keine Infrastruktur. Der Frieden ist sehr oberflächlich. Sie beklagt: "Die Spitzen der Parteien leben gut, bei den Menschen kommt nichts vom CPA an.