Biografisches

Carl August Böttiger (1760–1835) war Schriftsteller, Archäologe und seit 1814 Oberinspektor der Altertumsmuseen in Dresden. 1784 promovierte er in Wittenberg und wurde 1790 Gymnasialdirektor in Bautzen. Schon ein Jahr später zog Böttiger nach Weimar und 1804 nach Dresden. Er verfasste archäologische sowie theaterwissenschaftliche Werke und ist für seinen regen Briefwechsel, vor allem mit Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, bekannt. Seine journalistischen Fähigkeiten lassen sich an seiner Arbeit für das „Journal des Luxus und der Moden“ erkennen, das er zwischen 1795 und 1803 unter Friedrich Justin Bertuchs (1747–1822) Namen leitete. Zudem redigierte er zwischen 1797 und 1809 Wielands „Merkur“. (1) Er galt als Freund Elisa von der Reckes (1754–1833), mit der er in häufgem Briefwechsel stand. (2) Bereits in den 1790er Jahren weilte er in Löbichau.

„Der Archäolog Böttiger war keine anziehende Erscheinung; so wenig er Tieck gefallen hatte, ebenso wenig gefel er Goethe. Dieser sagte einst Jemanden, der es mir wieder erzählt hat: ‚Ich sah auf der Wiese in Karlsbad eine Gestalt, und dachte bei mir: welche Aehnlichkeit mit Böttiger! Endlich kommt sie näher, und ich sehe, daß er es selbst ist. Gottlob, rief ich aus, so existiert er doch nur einmal.’ Frau von der Recke und Tiedge aber waren nicht der Ansicht und hielten ihn hoch […].“ (Emilie von Binzer, Drei Sommer in Löbichau, S. 89)

1 Sickmann, Ludwig; Böttiger: Karl August, in: Neue Deutsche Biographie 2, 1955, S. 414. 2 Briefe Elisa von der Recke – Carl August Böttiger, Sächsische Landesbibliothek,