Title: Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora
Identifier: berichtederbayer1518baye (find matches)
Year: 1891 (1890s)
Authors: Bayerische Botanische Gesellschaft zur Erforschung der Heimischen Flora
Subjects: Botany; Botany
Publisher: München : Selbstverlag der Gesellschaft
Contributing Library: University of Illinois Urbana-Champaign
Digitizing Sponsor: University of Illinois Urbana-Champaign

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Diplotäxis vimmea. Jn Gröfse und Blattförm veränderlich, so dafs die Bestimmung- manchmal schwierig scheint; es finden sich Übergänge von ca. 50 cm hohen Exemplaren mit fast doppelt fiederspaltigen Blättern und weit abstehenden, vorwärts gebogenen, linealen Zipfeln (aus Sonthofen, Herb. Holler); ähnliche Formen mit einigen Blättchen unten am Stengel und 7 cm lang gestielten Blättern mit nur einigen Fiederlappen (aus Bertolzheim leg. Du Moulin und aus Würzburg im Herb, des Landsh. Bot. Ver.) bis zur Form scapigera Kittel mit verkehrt-eiförmig-länglichen, völlig ungeteilten, gegen den Grund verschmälerten Blättern von kaum 8 cm Höhe (München, Südbahnhof leg. Dr. Brand). Die Diplotäxis tenuifölia DO. unterscheidet sich jedoch von muralis stets durch den bis zum Blütenstand beblätterten Stengel, die gröfseren Blüten und die über dem Blütenboden nochmals gestielten Schoten; von beiden ist die folgende Art Diplotäxis viminea DC. sofort durch die viel kleineren Blüten und die schmäleren, keiligen Kronblätter zu unterscheiden. Die Antheren der längeren Staubgefäfse stehen auf gleicher Höhe mit der Narbe oder ein wenig höher. Sie sind ringsum mit Pollen bedeckt, so dafs die Selbst- bestäubung unvermeidlich ist. Die kürzeren Staubgefäfse sind auswärts gebogen. Am Grunde ihrer Staubfäden befinden sich nach innen zu 2 kleine Nektarien, zwischen den längeren Staubgefäfsen 2 gröfsere, welche keinen Honig absondern. Der Grund der Blütenverfärbung nach der Bestäubung ist noch nicht genügend bekannt, wahr- scheinlich ist sie auf eine Umwandlung der Säfte zurückzuführen. Bahndämme, Felder, unbebaute Orte, Mauern, Schutt. ^Strasse von Immenstadt nach Rauhenzell (Weinhart); Bahnhöfe von Sonthofen und Memmingen (Ho 11 er); um München: Bahn- damm bei Sendling (Kraenzle); Bahndamm bei Pasing (Woerlein); Germering, Lochhausen (Nägele); Mering, Stierhof (Holler); Mailing (Schonger); Zusamthai (C1 e ssin); Dinkelscherben (Cafli.seh); Neu-Ulm, Dillingen (PoHak); Gundelfingen (Ulsamer); Bertolzheim bei Neuburg a.D. (Du Moulin); bei Ingolstadt (Herb. d. Landsh. bot. Ver.); Berg bei Weltenburg (Mayrhofer); Regensburg (Fürnrohr); Passau (Prantl). Auf Jura: zwischen Solnhofen und Pappenheim zer- streut (Lang); Äcker zwischen Hartmannshof und Haunritz (Münderlein); auf Keuper: Steinbühl, Gibitzenhof (Bot. Ver. Nürnberg); Bahnhöfe der Linie Nürnberg-Würzburg (Sim o n, Schultheifs und Sch warz); Neumarkt i. 0. (Gersheim und Petersen); als Unkraut im Erlanger bot. Garten eingebürgert (Schwarz); um Bamberg: Heinrichsdamm (Höfer); Wunderburg, Bug, Siegendorf i Steigerwald (Vi 11); Markt Einersheim (Schwarz); Stierhöfstetten (Vi 11); Kitzingon (Prantl); Rüdenhausen, Wiesenbronn, Klein- und Grofslangheim, Prichsenstadt, Wiesentheid, Altenscliönbach, Sand a. M., Westheim a. M., Knetzgau, Hafsfurt, Ottendorf (Vi 11); auf Muschelkalk: Schweinfurt, Wipfeld, Kitzingen, Würzburg (Besnard, Bottier); Kreuz-Wertheim a. M., Hellmitzheim bei Ochsenfurt (Bot. Ver. Nürnberg); auf Buntsandstein: Gmünden, Aschaffenburg (Prantl).

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