Title: Brehms Tierleben : allgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafeln in Farbendruck und Holzschnitt
Identifier: brehmstierlebena31891breh (find matches)
Year: 1890 (1890s)
Authors: Brehm, Alfred Edmund, 1829-1884; Pechuel-Loesche, Eduard, 1840-1913; Haacke, Wilhelm, 1855-1912; Schroeder, E. H. , former owner. DSI
Subjects: Zoology; Animal behavior
Publisher: Leipzig ; Wien : Bibliographisches Institut
Contributing Library: Smithsonian Libraries
Digitizing Sponsor: Biodiversity Heritage Library

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132 ©Ifte Drbnung: ^aarjef^er; erfte ^amiUe: ©iraffen. Tlak t)orgefü()rt würben, fi($ rerrauuberten, fo ftaunen wix gebilbeten (Europäer l)eute noc^, wenn wir ha§> un§> burd^ 2lbbi(bnngen l()in(äng(i($ befannte, märc^engeftaltige SBefen gnni erftenmal lebenb vox m§> fe^en. S)ie ©iraffe ift ber ^^ertreter einer eigenen, bnrd^ weiteft t)orgefd)rtttenen gufebau au^= (je^eidjneten gamilic (Camelopardalidae). Qn bem Sivatherium unb Bramatherium. beren Überrefte man in 3nbien ausgrub, nnb in bem Helladotheriiim von pfermi in ©riecfienlanb glaubt man §u berfelben gamälie gu rei^nenbe @efd)öpfe entbecft äu ^)ah^n; in ber gegenwärtigen @c^ö= pfung aber ift bie ©iraffe, richtiger ©eraf e (Camelopardalis giraffa), ba^ einzige 9)Zitg(ieb ber gamitie, welche burc^ ben alle^ gewofinte Tla^ über;d)rei= tenben langen QaU, bie ^)o^)^n ^eine, ben bieten Stumpf mit abfc^üffigem 9^ü(fen, ben gierlic^ gebauten, feinen £opf mit großen, fd)önen, flaren klugen unb burd) gwei fonberbare, mit §aut überfleibete Ijornartige £nod^en§apfen fid^ fenngeid^^ net. ®ie ^)oi)^n Saufe unb ber lange §al^ mad^en bie ©iraffe gu ben p(^ften unb t)erl)ältni^mä6ig fürgeften aller ©äuge= tiere. 3l)re Seibe^länge beträgt nämlic^ blog 2,25 m, bie Sdl)ulterl)ö^e bagegen bereite 3 m unb bie §öl)e be^ ^opfe^ 5— 6 m. ®er «Sdjiwan^ wirb mit bem §aar- qm^k 1,1 m, ol)ne biefen nur 80 cm lang, '^k Entfernung von ber ©c^nau= genfpi^e h\§> §ur (Bd)wangwurgel beträgt 4 m, ha§> ©ewid^t 500 kg. 2lu^ biefen Ma^en allein \ä)on gef)t l)err)or, bafe bie ©iraffe ()infic^tli(§ i^)x^x ©eftaltung von allen übrigen (Säugetieren abweidet; ber Seibe^bau ift aber fo merfwürbig, bafe er eine einge^enbe ^efcl)reibung erforbert. 5Die ©iraffe erfd)eint, wie fd^on gefagt, nid)t blofe al^ ein fonberbare^ 3^^^^^^= gefc^öpf von ^antljer unb ^amel, fon= bern gleid^fam al^ au^ ben ^eftanbteilen t)erfdC)iebener ^ierleiber gufammengefe^t. ©er 5lopf unb ber Seib fd^einen vom ^^ferbe, ber ^al^ unb bie (Scl)ultern vom ilamele, bie Dl)ren vom diinhe, ber (Bä)man^ vom ©fei, bie teilte von einer Sintilope entlel)nt gu fein, wä^renb gärbung unb 3eidl)nung be^ glatten gellet an ben ^antl)er erinnern, ©ine folc^e 3ufammenfe;ung fann nur 3)^iggeftal= tung beg gangen S^iereg gur golge ^aben, unb wirlli(^ wirb niemanb bie ©iraffe fd^ön ober ebenmäßig nennen mögen. ®er furge Seib ftel;t mit ben ^)o^)^n deinen unb bem langen §alfe in feinem ä^er^ältniffe; ber auffallenb abfdjüffige ^ücfen mufe nad) allen funftgerec^ten
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©eri))t)ei)er©iraffc. (?ru§ bem berliner anatomifc^eu aJtiifeum.)

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