Identifier: gruppierungsvers00mols (find matches)
Title: Gruppierungsversuche im Bereiche des ältesten Holzschnittes
Year: 1911 (1910s)
Authors: Molsdorf, Wilhelm, 1866-
Subjects: Wood-engraving Wood-engraving
Publisher: Strassburg, J.H.E. Heitz
Contributing Library: Robarts - University of Toronto
Digitizing Sponsor: University of Toronto

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nachKristellers Vorgang als die älteste ansehen dürfen, läßt sichjedenfalls auf Grund des z. Z. bekannten Materials eine — wasdie Zahl anlangt — auch nicht annähernd vergleichbare Zu-sammenstellung wiederfinden, und erst in erheblichem Abständekönnen sich die sechs Blätter anreihen, in denen ich die Spureneines und desselben Formschneiders verfolgen zu können glaube. Ich knüpfe bei diesem Versuche an die reizvolle Darstellungder Ruhe der h. Familie (Sehr. 637, s. Abb. auf Taf. 7)an. In stilistischer Hinsicht macht sich an dem Holzschnittegegenüber den früher behandelten ein erheblicher Unterschiednicht bemerkbar. Der Typus der menschlichen Gestalt bleibt dergleiche schlanke mit den vollen, runden Gesichtern, die Haarezeigen die bekannte strähnenförmige Behandlung, und die Ge- — 28 — wänder fallen in weichen, abgerundeten Falten, die am Endemeist in Oesen auslaufen, nur sind die Linien im Schnitt durch-weg etwas zarter ausgeführt. Und doch fällt schon bei einer
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Abb. 13. Dreifaltigkeit (Sehr. 736). flüchtigen Betrachtung des Bildes etwas auf, was die Betätigungeiner anderen Hand außer Zweifel stellt, ich meine die eigenartigeZeichnung der übermenschlichen Augen in Gestalt einer Ellipse,deren große Achse nicht horizontal, sondern vertikal liegt. Dazutritt noch eine andere Erscheinung, nämlich die Art, wie die — 29 - Linie der Braue über dem rechten Autje bei Maria und Josephin den Nasenrücken einschneidet. Da die gedachten Merkmalewenigstens teilweise allen vier Personen gemeinsam sind, habenwir es hier nicht mit einer Zufälligkeit zu tun, sondern mit einervom Formschneider mit Bewußtsein gepflegten Eigentümlichkeit. Die nämlichen charakteristischen Züge finden sich nun aberauch auf einem Holzschnitte der Dreifaltigkeit (Sehr. 736,s. Abb. 13), in jener Auffassung, die zur Bezeichnung Gnaden-stuhl geführt hat. Hier zeigt das Antlitz der beiden göttlichenPersonen dieselbe ungewöhnlich große Bildung der Augen, wiedenn auch weni

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